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Mittwoch, 1. August 2012
me.nicky, 22:41h
Klassiker.
Verlag: Casterman
Autor: Hergé
Zeichner: auch Hergé
Ausgabe: HC 2011, Original in Le Vingtième Siècle von 1930 bis 1931
Sprache: Französisch
Story:
Tintin (oder Tim) ist ein junger belgischer Reporter, der um die Welt reist und dabei viele Abenteuer erlebt. Sein treuer Begleiter ist sein Hund Filou (für die deutschen Leser: Struppi).
Weitere wichtige Personen, die aber nicht in jedem Band vorkommen sind Kapitän Haddock, der gerne einmal zu viel trinkt, Professor Tryphon Tournesol (Professor Bienlein), ein schwerhöriger Wissenschaftler und die Detektive Dupond und Dupont (Schulze und Schultze), die zwar ähnlich heissen, gleich aussehen und meistens zusammen auftreten, aber nicht miteinander verwandt sind.
Obwohl Tintin ein Reporter ist handelt es sich hier um Abenteuer- und Detektivgeschichten. Oft rettet Tintin irgendjemanden und wird danach als Held gefeiert. Er scheint auf der ganzen Welt berühmt zu sein und jeder erkennt ihn sofort.
In diesem Band unternehmen Tintin und Filou eine Reise in den Kongo. Sie gehen zusammen auf die Jagd, leben ein paar Tage bei einem (als äusserst primitiv dargestellten) Stamm im Busch und bemerken irgendwann, dass ihre Reise die ganze Zeit schon von jemandem manipuliert wurde.
Meine Meinung:
Wir hatten früher zu Hause neben Asterix und Lucky Luke eine dritte Comicreihe, und das war Les aventures de Tintin. Ich mochte die Serie schon, aber nicht so sehr wie die anderen beiden, was vor allem daran lag, dass die Bände in Französisch waren und ich die Sprache gehasst habe. Ich musste also immer in die Bibliothek rennen und mir die deutsche Übersetzung ausleihen. Ja, in unserer Bibiliothek gab es Comics, auch wenn es sich nur um eine winzige Dorfbib gehandelt hat. Ziemlich cool, oder?
Anyway.
Die Comicreihe unterscheidet sich von anderen französischen und frankobelgischen Reihen vor allem durch ihre nicht hauptsächlich auf Humor ausgelegte Storyline und den vielen Text. Wer bei Comics gerne mal ein paar Sprechblasen überspringt, um schneller voran zu kommen, der hat hier keine Chance, irgendwas zu verstehen. Deshalb sind die Geschichten für jüngere Kinder ungeeignet.
Man sollte auf keinen Fall den Fehler machen und die Comics für bebilderte Geschichtsbücher halten. Aus heutiger Sicht sind die Erzählungen und Bilder teilweise unfreiwillig amüsant, teilweise sogar bedenktlich. Amüsant ist der Zweiteiler mit der Mondreise, der aus den Bänden Objectif lune und On a marché sur la lune besteht, der Jahre vor der bemannten Raumfahrt entstanden ist und zeigt, was für lustige Vorstellungen die Menschen damals von solchen Dingen hatten.
Bedenklich sind zum Beispiel die Darstellungen der Schwarzafrikaner, die als äusserst zurückgeblieben beschrieben und pechschwarz, mit riesigen Lippen gezeichnet wurden.
Das letzte Mal als ich Tintin au Congo gelesen habe war ich noch ein Kind. Erst jetzt ist mir aufgefallen, wie "unbeschwert" Tintin mit der afrikanischen Tierwelt umgeht. Da wird auf alles geschossen, was sich bewegt. Ganz egal, ob es sich dabei um Affen, gefährdete Elefanten oder ganze Antilopenherden handelt. Das Nashorn, an dem die Kugeln einfach abzuprallen scheinen, wird kurzerhand in die Luft gesprengt.
Ich hoffe doch sehr, dass wir alle in der Lage sind, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Wie heute die meisten Menschen (hoffentlich) wissen hat die Haut-, Augen- oder Haarfarbe nichts mit der Intelligenz, dem Charakter oder dem Grad der Zivilisiertheit der betreffenden Person zu tun.
Wenn man dies beachtet kann man den Comic ohne schlechtes Gewissen lesen und auch gut finden, so wie ich.
Die Geschichte selber finde ich übrigens nicht wahnsinnig packend, die meisten anderen Bände gefallen mir besser. Gerade der vor kurzem verfilmte Zweiteiler um das Geheimnis der "Einhorn" ist sehr spannend und ich würde empfehlen, damit einzusteigen.
Die Zeichnungen bleiben in allen Bänden immer gleich. Obwohl die Figuren und besonders ihre Gesichter sehr einfach gezeichnet sind, sind die Bilder insgesammt sehr detailiert, aber nicht überladen. Schatten existieren genau wie Farbabstufungen so gut wie gar nicht.
Es fällt mir sehr schwer, die Zeichnungen zu beschreiben, aber da sie immer gleich sind könnt ihr bei Interesse einfach dem nächsten Comicladen einen Besuch abstatten und einen Blick in einen Band werfen.
Die Bände sind natürlich alle auch auf Deutsch erschienen, ausserdem in zig anderen Sprachen.
Dieser Band heisst auf Deutsch Tim im Kongo, ist bei Carlsen erschienen und kostet 9€. Für einen 60-Seitigen Comic nicht viel, oder?
Verlag: Casterman
Autor: Hergé
Zeichner: auch Hergé
Ausgabe: HC 2011, Original in Le Vingtième Siècle von 1930 bis 1931
Sprache: Französisch
Story:
Tintin (oder Tim) ist ein junger belgischer Reporter, der um die Welt reist und dabei viele Abenteuer erlebt. Sein treuer Begleiter ist sein Hund Filou (für die deutschen Leser: Struppi).
Weitere wichtige Personen, die aber nicht in jedem Band vorkommen sind Kapitän Haddock, der gerne einmal zu viel trinkt, Professor Tryphon Tournesol (Professor Bienlein), ein schwerhöriger Wissenschaftler und die Detektive Dupond und Dupont (Schulze und Schultze), die zwar ähnlich heissen, gleich aussehen und meistens zusammen auftreten, aber nicht miteinander verwandt sind.
Obwohl Tintin ein Reporter ist handelt es sich hier um Abenteuer- und Detektivgeschichten. Oft rettet Tintin irgendjemanden und wird danach als Held gefeiert. Er scheint auf der ganzen Welt berühmt zu sein und jeder erkennt ihn sofort.
In diesem Band unternehmen Tintin und Filou eine Reise in den Kongo. Sie gehen zusammen auf die Jagd, leben ein paar Tage bei einem (als äusserst primitiv dargestellten) Stamm im Busch und bemerken irgendwann, dass ihre Reise die ganze Zeit schon von jemandem manipuliert wurde.
Meine Meinung:
Wir hatten früher zu Hause neben Asterix und Lucky Luke eine dritte Comicreihe, und das war Les aventures de Tintin. Ich mochte die Serie schon, aber nicht so sehr wie die anderen beiden, was vor allem daran lag, dass die Bände in Französisch waren und ich die Sprache gehasst habe. Ich musste also immer in die Bibliothek rennen und mir die deutsche Übersetzung ausleihen. Ja, in unserer Bibiliothek gab es Comics, auch wenn es sich nur um eine winzige Dorfbib gehandelt hat. Ziemlich cool, oder?
Anyway.
Die Comicreihe unterscheidet sich von anderen französischen und frankobelgischen Reihen vor allem durch ihre nicht hauptsächlich auf Humor ausgelegte Storyline und den vielen Text. Wer bei Comics gerne mal ein paar Sprechblasen überspringt, um schneller voran zu kommen, der hat hier keine Chance, irgendwas zu verstehen. Deshalb sind die Geschichten für jüngere Kinder ungeeignet.
Man sollte auf keinen Fall den Fehler machen und die Comics für bebilderte Geschichtsbücher halten. Aus heutiger Sicht sind die Erzählungen und Bilder teilweise unfreiwillig amüsant, teilweise sogar bedenktlich. Amüsant ist der Zweiteiler mit der Mondreise, der aus den Bänden Objectif lune und On a marché sur la lune besteht, der Jahre vor der bemannten Raumfahrt entstanden ist und zeigt, was für lustige Vorstellungen die Menschen damals von solchen Dingen hatten.
Bedenklich sind zum Beispiel die Darstellungen der Schwarzafrikaner, die als äusserst zurückgeblieben beschrieben und pechschwarz, mit riesigen Lippen gezeichnet wurden.
Das letzte Mal als ich Tintin au Congo gelesen habe war ich noch ein Kind. Erst jetzt ist mir aufgefallen, wie "unbeschwert" Tintin mit der afrikanischen Tierwelt umgeht. Da wird auf alles geschossen, was sich bewegt. Ganz egal, ob es sich dabei um Affen, gefährdete Elefanten oder ganze Antilopenherden handelt. Das Nashorn, an dem die Kugeln einfach abzuprallen scheinen, wird kurzerhand in die Luft gesprengt.
Ich hoffe doch sehr, dass wir alle in der Lage sind, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Wie heute die meisten Menschen (hoffentlich) wissen hat die Haut-, Augen- oder Haarfarbe nichts mit der Intelligenz, dem Charakter oder dem Grad der Zivilisiertheit der betreffenden Person zu tun.
Wenn man dies beachtet kann man den Comic ohne schlechtes Gewissen lesen und auch gut finden, so wie ich.
Die Geschichte selber finde ich übrigens nicht wahnsinnig packend, die meisten anderen Bände gefallen mir besser. Gerade der vor kurzem verfilmte Zweiteiler um das Geheimnis der "Einhorn" ist sehr spannend und ich würde empfehlen, damit einzusteigen.
Die Zeichnungen bleiben in allen Bänden immer gleich. Obwohl die Figuren und besonders ihre Gesichter sehr einfach gezeichnet sind, sind die Bilder insgesammt sehr detailiert, aber nicht überladen. Schatten existieren genau wie Farbabstufungen so gut wie gar nicht.
Es fällt mir sehr schwer, die Zeichnungen zu beschreiben, aber da sie immer gleich sind könnt ihr bei Interesse einfach dem nächsten Comicladen einen Besuch abstatten und einen Blick in einen Band werfen.
Die Bände sind natürlich alle auch auf Deutsch erschienen, ausserdem in zig anderen Sprachen.
Dieser Band heisst auf Deutsch Tim im Kongo, ist bei Carlsen erschienen und kostet 9€. Für einen 60-Seitigen Comic nicht viel, oder?
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