Catwoman by Tim Sale


Donnerstag, 20. Juni 2013
Krieger in der falschen Zeit

Cover von X-O Manowar Vol. 1: By the Sword

Verlag: Valiant
Autor: Robert Venditti
Zeichner: Cary Nord
Ausgabe: TP 2012, Original in X-O Manowar #1-4
Sprache: Englisch

Story:
Das Jahr 402 nach Christus. Die Westgoten kämpfen gegen das römische Heer. Ein junger Krieger fällt besonders auf, da er wie kein anderer seine Mitstreiter zum Durchhalten und Weiterkämpfen anhält. Sein Name ist Aric.
Trotz aller Bemühungen müssen die tapferen Mannen fliehen, da die Römer hinterrücks das Camp der Goten angegriffen und deren Frauen und Kinder entführt haben. Aric beschliesst, ein paar Männer zu sammeln und die Römer zu verfolgen, um seine geliebte Frau Deidre zurück zu bekommen.

Leider stossen sie bei ihrer Jagd nicht auf die Römer, sondern auf Ausserirdische. Diese nehmen die Gruppe gefangen und machen sie zu ihren Sklaven.
Die Krieger müssen jahrelang tagtäglich im Garten der Aliens arbeiten.
Irgendwann ist es so weit, Aric plant einen Ausbruch. Der gelingt ihm ohne weiteres, er und seine Männer erledigen sogar ein paar der seltsamen Männer. Sein Plan ist klar: Um überhaupt vom Raumschiff fliehen zu können, braucht er die mysteriöse Rüstung, die er bei seiner Ankunft auf dem Schiff gesehen hat. Mit ihrer Hilfe will er sich dann bis nach Rom durchschlagen.

Wie durch ein Wunder gelingt es ihm, die Rüstung zu entwenden und mit ihr nach Rom zu kommen; nur leider ist es nicht das Rom, das er kennt.

Klare Ansage.

Meine Meinung:
X-O Manowar. Kein Comic, der mich von der Beschreibung her anspricht. Und trotzdem habe ich mir jetzt schon den zweiten Band bestellt.
Was also ist passiert?

Ich habe andere Comics von Valiant gelesen, Harbinger Vol. 1 und Bloodshot Vol. 1, und war begeistert von ihnen. Als ich mir dann den zweiten Band von Harbinger bestellen wollte hab ich beschlossen, auch noch in andere Serien rein zu schauen. Und da X-O Manowar anscheinend sowas wie der Flagship-Titel des Verlags zu sein scheint hab ich beschlossen, ihn einmal "auszuprobieren".

Es hat sich gelohnt. Wie die anderen zwei Bände, die ich von Valiant bisher gelesen habe, ist auch dieser wieder extrem spannend. Die Geschichte beginnt am Anfang, man erfährt, wer Aric ist und wie er an die Rüstung kommt. Trotzdem sind noch nicht alle Rätsel gelöst. Noch ist nicht klar, was diese Rüstung genau ist und welchen Zweck sie erfüllen soll.

Seine Herkunft (die Vergangenheit) verspricht noch einige interessante oder sogar lustige Situationen. Ich fühlte mich beim Lesen ein bisschen an Thor im Film erinnert, wie er in unsere Welt kommt und sich erst einmal völlig daneben benimmt.

Die Geschichte ist so geschrieben, dass sie genug erzählt, um den Leser nicht ratlos zurück zu lassen und nur so viel, dass es unendliche Möglichkeiten gibt, wie es weiter gehen könnte. Natürlich endet die Story mit einem Cliffhanger.

Da es sich um den Start einer neuen Serie handelt ist die Serie natürlich auch für neue Leser geeignet.
Für Kinder eher nicht.

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Dienstag, 18. Juni 2013
Auch Helden machen Fehler

Cover von Invaders Now

Verlag: Marvel
Autor: Alex Ross, Christos Gage
Zeichner: Caio Reis
Ausgabe: TP 2011, Original in Invaders Now #1-5
Sprache: Englisch

Story:
Der Titel hat nichts mit dem aktuellen Marvel-Relaunch zu tun.

Die Invaders, das ist eine Gruppe von Superhelden, die in den Zeiten des zweiten Weltkriegs aktiv war. Zu ihnen gehören Toro, Spitfire, Union Jack, frühere Versionen von Vision und Human Torch sowie Namor, Steve Rogers (z.Z. Super Solder) und Bucky (z.Z. Captain America).

Nun holt sie ihre Vergangenheit ein. Im zweiten Weltkrieg verfolgte die Gruppe Arnim Zola, als unerwartet ein ganzes Dorf voller unschuldiger Zivilisten zwischen die Fronten geriet. Zola infizierte sie mit einer Art Krankheit, die sie unumkehrbar in Monster verwandelte. Um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern beschliessen die Invaders, alle Einwohner des Dorfes zu töten.

Wie sich jetzt herausstellt, hat die Krankheit bis in die Gegenwart überlebt und greift nun wieder um sich. Die Gruppe muss sich also erneut zum Ort ihrer grössten Niederlage begeben um sich in einen Kampf zu stürzen, den sie vor Jahren beendet geglaubt haben. Doch es ist nicht Zola, der die Vergangenheit noch einmal aufrollt.

...

Meine Meinung:
Auch wenn es sich um eine tragische Geschichte handelt ist es zur Abwechslung einmal ganz nett zu lesen, wie Superhelden keinen Ausweg mehr finden. Als sich der alte Mann bei Namor dafür bedankt, dass die Defenders gerade ein ganzes Dorf ausgelöscht haben und der ihm dann wortlos den Kopf umdreht musste ich aber auch erst einmal schlucken.

Trotz der unfreiwillig lustigen Kämpfe (z.B. gegen einen riesigen Seestern) bleibt immer dieses mulmige Gefühl, dass nicht alles in Ordnung ist.

Leider ist in der Geschichte kein Platz geblieben, mehr auf die einzelnen Charaktere einzugehen. Natürlich kenne ich Steve Rogers, Bucky und Namor, aber von den anderen habe ich nur mal am Rande was mitbekommen.
Das sorgt dafür, dass die Helden austauschbar wirken. Es ist egal, ob da jetzt diese Typen oder irgendeine andere Auswahl an Avengers stehen.

Leider sind auch die Zeichnungen nicht gerade das Gelbe vom Ei. Sie stören zwar nicht beim Lesen, ich habe jedoch schon Fanzeichnungen gesehen, die mir besser gefallen haben.

Eine direkte Kaufempfehlung bekommt der Comic von mir nicht. Ich sehe ihn zwar nicht als Fehlkauf, aber wenn ich ihn gleich ins Regal stelle werde ich ihn auch bald wieder vergessen haben. Und er gehört nicht zu den Comics, die ich irgendwann mal wieder rausholen und lesen werde.

Auf jeden Fall ist der Comic weder was für Kinder noch was für neue Leser.

Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, dass die Geschichte auf Deutsch erschienen ist.

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Montag, 17. Juni 2013
Daneben sehen die X-Men aus wie kleine Kinder.

Cover von Harbinger Vol. 1: Omega Rising

Verlag: Valiant
Autor: Joshua Dysart
Zeichner: Khari Evans, Lewis LaRosa, Matthew Clark, Jim Muniz
Ausgabe: TP 2012, Original in Harbinger #1-5
Sprache: Englisch

Story:
Peter Stanchek ist kein normaler Junge. Er lebt auf der Strasse und ist abhängig von Medikamenten, die er dringend braucht, um die Stimmen aus seinem Kopf zu verbannen, die ihn immer überall hin begleiten.
Natürlich kann er sich die Medis nicht leisten, doch er hat so seinen ganz eigenen Trick, um an sie ran zu kommen.
Was ihn nämlich so aussergewöhnlich macht ist nicht die Tatsache, dass er kein zu Hause hat und auch nicht, dass er sich irgendwas einwirft. Was ihn so einzigartig macht sind seine Überredungskünste. Er braucht einen Menschen nur anzusehen und einen Befehl zu äussern, und schon tut derjenige das ihm Befohlene.

Das bleibt natürlich nicht unbemerkt, und so wird Pete mitten in der Nacht von der Armee besucht. Doch nicht nur die findet sich im Vorgarten des leerstehenden Hauses wieder, in dem er und sein Kumpel Joe übernachten wollten.

Pete kann einen Angriff abwehren und bevor er noch schlimmeren Schaden anrichten kann wird er von einer Frau namens Rachel Hopson in einen Van gebeten. Sie stellt sich als Mitglied der Harbinger Foundation vor, die Pete wegen seiner Fähigkeiten aufnehmen will.

Die Harbinger Foundation ist eine Schule für Leute wie Pete, die lernen sollen, mit ihren Kräften umzugehen. Sie ist eine geheime Abteilung des Harada Global Conglomerates, dessen Chef gleichzeitig auch der Schulleiter ist.

Doch auch wenn sich erst alles toll anhört und auch so klingt, wie wenn es in Peter Stancheks Leben ab jetzt wieder bergauf gehen würde, bleibt er skeptisch.

Zu recht, wie sich bereits an seinem ersten Schultag herausstellt.

Ich denke das war jetzt deutlich genug.

Meine Meinung:
Eine Schule für Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten, woran erinnert mich das bloss?
Das war so mein erster Gedanke zu dem Comic. Ziemlich schnell wird aber klar, dass hier ausser dieser Idee alles anders ist.
Ich bin mir noch nicht sicher, wer jetzt die Bösen und wer die Guten sind. Der Comic streicht seine Charaktere nicht schwarz oder weiss an, sondern vor allem grau.
Und, um bei den schönen Farbvergleichen zu bleiben, auch ganz schön bunt. Denn die Figuren gewinnen aussergewöhnlich schnell an Tiefe. Ich bin mir bis jetzt noch nicht sicher, wen ich sympathisch finden soll. Oder ob mir überhaupt jemand sympathisch ist.

Die Zeichnungen sind, wie schon bei Bloodshot Standard-Superhelden-Zeichnungen, sie werfen mich nicht vom Hocker, sind aber auch nicht hässlich. Dem Lesevergnügen schaden sie auf jeden Fall nicht.

Der Band bildet den spannenden Beginn einer hoffentlich genau so spannend fortgeführten Serie.

Ich kann den Comic (erwachsenen) Lesern eigentlich nur empfehlen, unter anderem auch wegen des verhältnismässig niedrigen Preises für den Band.

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