Catwoman by Tim Sale


Samstag, 9. Juni 2012
Berührende Geschichte mit unvergleichbaren Bilder

Covern von Annas Paradies, Band 1: Von Dieben und Schmugglern

Verlag: Splitter
Autor: Daniel Schreiber
Zeichner: ebenso
Ausgabe: Originalausgabe
Sprache: Deutsch

Story:
Im Winter 1946 landet im Innenhof von Viktors Laden eine junge Frau im Schnee. Sie ist übersäht mit Schnittwunden und nicht bei Bewusstsein. Er nimmt sie mit zu sich und legt sie bei sich auf das Sofa. Als er ihr den Rücken zudreht wacht sie auf. Ihr wachsen Flügel, die Wunden schliessen sich und sie greift Viktor an. Ihre Flügel verschwinden allerdings gleich wieder und sie lässt von ihm ab. Viktor beschliesst, ihr vorübergehend Obdach zu gewähren. Im Gegenzug erzählt Anna, wie sie heisst, ihm ihre Geschichte.
Sie freundet sich mit dem Mädchen Lena, dem Viktor das Leben gerettet hat an und Viktor betraut sie mit kleinen Aufgaben im Laden, während er nicht da ist.

Vikor und das Mädchen Lena

Anna schafft es allerdings nicht, ihren Blutrausch unter Kontrolle zu bringen. Sie tut zwar ihr Bestes, um ihre neue Familie zu beschützen, aber allen ist klar, dass Anna eine Gefahr darstellt und dass es so nicht bleiben kann. Und so entschliesst sich Anna zu einem radikalen Mittel, um doch in ihrem neuen zu Hause, dem kleinen Paradies, bleiben zu können.

Anna verbringt Heiligabend vor dem Fenster

Meine Meinung:
Dies war der allererste Splitter-Comic, den ich mir gekauft habe. Ich hielt vor einigen Wochen zum ersten Mal einen Splitter-Katalog in der Hand. Als ich ihn durchgeblättert habe sprang mir sofort das Cover dieses Comics in die Augen und mir war gleich klar, dass ihn haben muss. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, worum es in der Geschichte geht.

Das Cover hat nicht gelogen. Denn genau so intensiv wie der Blick in Annas Augen sind auch die Geschichte und die Zeichnungen.
Der Comic erweckt dieses Gefühl das man hat, wenn man am Abend eines grauenvollen Tages nach Hause kommt, alles ist schief gegangen, jeder hat sich gegen einem verschworen, und dann steht da die kleine Schwester und sagt: "Du bist die tollste grosse Schwester, die man haben kann!".
Dieser Gedanke, dass es auch in der tiefsten Dunkelheit noch etwas Schönes gibt.

Die Zeichnungen sind so schön, dass gerade eine limitierte Ausgabe dieses Bandes erschienen ist, in dem die ganze Geschichte uncoloriert ist, damit man sie "pur" erleben kann.
Ich bevorzuge allerdings die "angemalte" Version.
Mir gefallen die Bilder so gut, dass ich hier zwei zeige statt wie üblicherweise nur eins.

Die Bilder sind in gedeckten Farben coloriert, braun, blau, grau und manchmal ein leichtes rosa. Damit wird noch einmal die Stimmung der Geschichte unterstrichen.

Hier stimmt einfach alles: Geschichte, Zeichnungen, Farbgebung.
Für Leser, die Geschichten über verlorene Seelen und gefallene Engel, auch im übertragenen Sinne, mögen.

Der Comic kostet 13.80€ und ist der erste von drei Bänden.

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Freitag, 1. Juni 2012
Der "Zu schön um ihn schnell zu lesen"-Comic

Cover von Emmanuel Lepage: Reise zum Kerguelen-Archipel

Verlag: Futuropolis
Autor: Emmanuel Lepage
Zeichner: Genauso
Ausgabe: HC 2012 Splitter
Sprache: Deutsch, Original in Französisch

Story:
Der Comic handelt davon, wie Emmanuel Lepage, der Autor und Zeichner ebendieses, sich auf einem Schiff zusammen mit Wissenschaftlern, VIPs, Medienleuten und Touristen auf macht zu den französischen Kolonialinseln Amsterdam, Saint Paul, Kerguelen und Crozet. Er möchte einen Comic von der Reise anfertigen, den Comic, der jetzt hier vor mir liegt.
Er zeichnet das Schiff, die Personen, die Landschaften und versucht dabei die Stimmung der grösstenteils kargen Inseln und des stürmischen Meeres einzufangen. Dabei bekommt man immer wieder etwas von der Geschichte der Seefahrer in dieser Gegend mit und erfährt auch einiges über das Leben der Forscher in diesem Gebiet.

Bild aus dem Innern

Fazit:
Drei Worte: Wow, wow, wow!
Die Geschichte ist nicht spektakulär, aber sie zieht einem in ihren Bann. Man merkt, dass der Erzähler sich das nicht ausgedacht hat, sondern tatsächlich dabei war. Es ist, als würde man eine Dokumentation schauen und im Hintergrund eine angenehme Stimme hören, die alles kommentiert.

Und diese Bilder! Von gewohnten Comicbildern um Welten entfernt wähnt man sich mehr in einem Museum als in einem Comic. Der grösste Teil ist in schwarz, weiss und grau gehalten. Umso mehr fallen die wunderschönen bunten Bilder auf.

Leider kann ich meiner Begeisterung für dieses Buch gar nicht richtig Ausdruck verleihen. Ihr müsst euch einfach vorstellen: Als ich es heute gekauft habe bin ich die Stufen vor dem Laden runtergehüpft vor lauter Vorfreude, und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich empfehle jedem, zwei Exemplare zu kaufen. Eins für einem selbst und eins das man verschenkt. Ich werde ein Exemplar meiner Mutter schenken, die mit Comics nicht viel anzufangen weiss. Um ihr eine Freude zu machen und auch zu zeigen: Schau her, so etwas gibt es auch!

Der Comic kostet knapp 30€ und ist jeden Cent wert.

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