Catwoman by Tim Sale


Freitag, 8. Februar 2013
Zwei unglaublich starke Geschichten in einem Heft - sowas gibts selten!

Cover von Avengers #24

Verlag: Marvel
Autor: Brian M. Bendis
Zeichner: Mike Deodato, Walter Simonson
Ausgabe: Panini Comics, Original in New Avengers #28, Avengers #28, Avengers Academy #31
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Auch in dieser Ausgabe von Avengers sind wieder drei US-Hefte drin. Die dritte, die in Avengers Academy #31 erschienen ist, ist meiner Meinung nach nicht der Rede wert. Einige der Schüler der X-Men verlassen die Academy wieder, weil sie Hope helfen wollen. Ein paar wenige bleiben. Das ist ziemlich unspektakulär, weshalb ich auch nicht weiter darauf eingehen werde.
Der wahre Wert des Heftes liegt weiter vorne, in den ersten zwei Teilen.

Der erste Teil handelt vom Red Hulk. Er schleicht sich auf Utopia ein, um Cyclops zu töten. Und zwar als General Ross. Doch als er Cyclops endlich im Visier hat, kann er nicht mehr abdrücken. Cyclops' persönlicher Bodyguard Emma Frost hat den Eindringling entdeckt. Gegen die geballte Kraft des Phönix hat auch ein Hulk keine Chance. Doch die X-Men wollen ein so gefährliches Wesen nicht auf ihrer Insel, nicht einmal als Gefangenen. Und so schicken sie ihn zurück zu den Rächern.
Nicht aber ohne ihm vorher noch eine Nachricht für Captain America "mitzugeben".

Die zweite Geschichte handelt von den drei Rächern Spider-Woman, Hawkeye und Luke Cage. Sie sind Gefangene der X-Men. Doch sie wollen das Ändern. Spider-Woman befreit sich selbst und dann Hawkeye, der zuerst natürlich nicht glaubt, dass das tatsächlich sie ist, die vor ihm steht. Als sie ihn dann doch überzeugt hat, befreien die zwei zusammen Luke Cage. Und als sie endlich beim rettenden Boot ankommen und darin in die Freiheit fahren kommt es dann doch wieder alles ganz anders.

Welches Kind träumt nicht davon, irgendwann einmal Teil einer weltweiten Diktatur zu sein?

Meine Meinung:
Ein ganz starkes Heft.
Die erste Geschichte besteht grösstenteils aus Bildern und Text. Bei Comics nicht unüblich, ich weiss. Aber ich spreche hier nicht von den üblichen Sprechblasen. Es sind hauptsächlich Ross' Gedanken, die man hier zu lesen bekommt. Am Anfang habe ich die Geschichte durchgeblättert und hatte eigentlich nicht gross Lust, den ganzen Text zu lesen. Ich habs natürlich doch getan. Und ich bin froh, es getan zu haben. Denn gerade das Ende bietet einen sehr schönen Philosophischen Gedanken:

+++SPOILER+++

"[...]"Denn wenn ihr nicht tötet, werdet ihr verlieren."

Scott Summers hat gerade den Krieg verloren.
"

+++SPOILER ENDE+++

Grossartig. Genau wie die Botschaft, die die X-Men senden. Die Geschichte mag zwar unwichtig sein für das ganze Event, aber sie deckt etwas auf; das Böse. Die Geschichte zeigt, dass weder die Rächer noch die X-Men gegen das Böse immun sind und ihm irgendwann nachgeben. Captain America, der still duldet, dass Cyclops getötet wird und Cyclops, der wie ein Gangboss sein Revier markiert.

Die zweite Geschichte lässt einem dann restlos am reinen Mitgefühl der X-Men zweifeln. Ich kann leider nicht weiter darauf eingehen, da jeder Satz den Ausgang der Geschichte verraten würde.

Ich kann aber sagen, dass beide Geschichten mich vom Hocker gerissen haben. Dies ist das erste Heft, das ich auch Leuten empfehle, die sonst keine AvX-Geschichten lesen. Man muss nicht einmal die Charaktere kennen, um die Geschichten zu verstehen.

Leute, das Heft ist irre.

Muss das denn wirklich sein?
F%&k ja Mann!

Seine Meinung:

Kaufen!

F%&k ja Mann!

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Donnerstag, 7. Februar 2013
...und *bäm* voll in die Fresse!

Cover von AvX: Runde 4

Verlag: Marvel
Autor: Jason Aaron, Brian M. Bendis, Ed Brubaker, Matt Fraction, Jonathan Hickman
Zeichner: Olivier Coipel, Adam Kubert
Ausgabe: Panini Comics, Original in Avengers vs. X-Men #7-8, AvX: VS 4
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Die Rächer lernen, dass Scarlet Witch das einzige ist, wovor sich die X-Men noch fürchten. Sie wollen dies zu ihrem Vorteil nutzen. Sie kämpfen in kleinen Gruppen und mit Hilfe magischer Amulette können sie die Illusion erzeugen, dass es sich bei einer der Kämpfenden um Scarlet Witch handelt. Das geht aber nur so lange gut, bis Scarlet Witch an mehreren Orten gleichzeitig gesichtet wird.

Da wird es für die Rächer Zeit, diese Welt zu verlassen. Sie werden eingeladen nach K'un Lun, wo die X-Men niemals hingelangen können. Dort soll Hope trainiert werden. Die Rächer sammeln sich in Wakanda. Doch bevor sie von dort durch das Portal fliehen können wird das letzte frei Land der Erde angegriffen von Namor. Er hat genug von Cyclops Idee, das alles sei eine Rettungsaktion und will nun endlich einen offenen Krieg, und wenn er das alleine durchziehen muss.

Sein Verschwinden bleibt von den anderen Phönixen nicht unbemerkt und so müssen sich auch Cyclops, Emma Frost, Magik und Colossus auf den Weg nach Wakanda machen. Sie kommen zu spät. Die Rächer haben es tatsächlich geschafft, einen der Phönixe zu besiegen.
Doch was dann geschieht, raubt ihnen jeden Rest Hoffnung, den sie noch hatten.

Wann gilt ein Kampf als gewonnen?

Meine Meinung:
Ungaublich aber wahr, die Lage wird für die Rächer noch aussichtsloser. Immer wenn sie glauben, eine Lösung gefunden zu haben oder zumindest einen Weg, ein bisschen Zeit zu schinden werden sie schmerzlich eines besseren belehrt. Die Avengers, "Earth's mightiest heroes", müssen von dieser Erde fliehen. Sie sind nicht mehr diejenigen, die Angeifen, sie sind jetzt auf einmal diejenigen, die sich mit aller Kraft verteidigen müssen. Kämpfe gleichen inzwischen eher einem Zerfleddern der letzten Reste als einer Begegnung auf Augenhöhe.

Inzwischen frage ich mich immer öfter: Warum? Warum kämpfen die Rächer immer noch gegen die X-Men? Natürlich sind die Phönixe zu waschechten Diktatoren geworden, aber was ist schlecht an einer Diktatur, wenn es allen darin lebenden Menschen gut geht? Sie haben die ganze Welt besser gemacht. Kein Hunger, kein Krieg, nichts schlechtes gibt es mehr. Und doch treibt Captain America seine Leute immer noch dazu an, den "Feind" zu bekämpfen, standhaft zu bleiben und an ein gutes Ende der ganzen Sache zu glauben.

Die Antwort?
Er ist ein Soldat. Er braucht den Krieg, denn nichts ist so nutzlos wie ein Soldat in Friedenszeiten. Er hat so viele Kriege gesehen und in so viele Abgründe geblickt, er würde die Lösung aller Probleme der Menschheit nicht einmal dann erkennen, wenn sie direkt vor ihm stehen und ihn ins Gesicht schlagen würde. So wie hier.
Er kämpft mit seinen Rächern gegen etwas, das der grösste Teil der Menschen will. Wie schon in "Civil War" kämpft er nur noch. Da hat er seinen Feher wenigstens irgendwann bemerkt. Ob das hier auch der Fall sein wird wage ich zu bezweifeln.

Je länger ich die Mini-Serie lese, desto besser gefällt sie mir. Es passiert immer etwas neues, das Blatt wendet sich ständig, ich weiss nie, wer denn jetzt eigentlich im Recht sei. Ich habe selten so intensiv über eine Comicgeschichte nachgedacht wie über AvX.

Seine Meinung:
Ätschi - Bätschi, Cyclops, Du bekommst auf die Mütze!
Hervorragend wie zu erst Namor sich von seinen Phönix-Freunden trennt und Cyclops anschließend auch noch von seinem Mentor, Lehrer, Freund zurecht gewiesen wird.
Ich hatte ja eine Weile schon die Befürchtung, dass die X-Men tatsächlich wissen was sie tun und es irgendwie doch noch schaffen ihren Masterplan durch zu bringen bzw. ihr Utopia zu schaffen, aber jetzt da Hope ordentlich trainiert wird und alle Avengers sich, so zu sagen, erstmal zurück gezogen haben, bin ich doch weiterhin guter Dinge.
„Runde 04“ war für mich ein überraschender Band. Irgendwie ist er nicht so verlaufen wie die bisherigen. Es gab zwar wieder den einen oder anderen Kampf und es wurde bisschen mit Stark-Hardware und Zauberdingen rumgetrickst aber es hat sich für mich so angefühlt als ob der Kampf jetzt erstmal vorbei ist.
Natürlich befinden wir uns immer noch, wie Namor so schön sagt, im Krieg und die Konflikte bestehen nach wie vor, aber jetzt ist irgendwie Pause angesagt.
Wer gehört noch zu wem und wie soll weiter vorgegangen werden.

Der vierte Band der Avengers vs. X-Men – Reihe bot bisher am wenigsten Entwicklung in der Geschichte, am wenigsten Überraschungen und keine Interpretationsflächen.

„Runde 04“ ist einfach „nur“ die Ruhe vor dem Sturm...

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Mittwoch, 6. Februar 2013
Leider so gar nicht superior

Cover von Superior

Verlag: Marvel
Autor: Mark Millar
Zeichner: Leinil Yu
Ausgabe: HC 2012, Original in Superior #1-7
Sprache: Englisch

Story:
Simon hat MS. Die Krankheit schränkt nicht nur seine Bewegungsfreiheit, sondern auch sein soziales Leben enorm ein. Er hat nur einen einzigen Freund, mit dem er ab und zu ins Kino geht.
Eines Tages schauen sie sich einen Film aus der "Superior"-Reihe an. Superior = Superman.
Sie sind nicht gerade begeistert davon, ist der übermachtige Superheld doch längst out.

In der Nacht taucht wie aus dem Nichts ein kleiner Affe in einem Astronautenanzug vor Simon auf und schenkt ihm eben jene Kräfte, die Superior alle auch hat. Und er sieht genau so aus wie der Held aus den Filmen.

Simon nutzt seine neuen Talente dazu, die Welt besser zu machen. Innerhalb einer Woche rettet er Millionen Leben in Afrika, beendet den Krieg in Afghanistan, verhindert eine Katastrophe durch den Absturz einer Raumstation und regelt noch ein paar andere Dinge.

Doch nach dieser Woche taucht der Affe wieder auf und offenbart seine wahren Absichten. Er stellt Simon vor die Wahl: Er kann seine Kräfte behalten, muss dem Affen aber seine Seele vermachen. Oder für den Rest seines Lebens wieder in den Rollstuhl zurück.

Falls er ablehnt, hat der Affe selbstverständlich noch ein As im Ärmel. Denn er braucht die Seele unbedingt.

Superior. Hat grad ein U-Boot angeschleppt und will jetzt eine Coke.

Meine Meinung:
Bevor ich jetzt falsch verstanden werde: Ich mag normalerweise, was Mark Millar so anstellt. Er ist verantwortlich für so grossartige Werke wie "Wolverine: Old Man Logan", "Nemesis" und natürlich "Kick-Ass". Doch "Superior" ist leider nicht so wirklich gelungen.

Ich erkläre weiter unten dann, warum.

Das Vorbild für die Figur des Superiors ist ganz klar Superman, gemischt mit ein bisschen Captain Marvel (der jetzt ganz offiziell Shazam heisst).

Superman ist ja wohl klar.
Captain Marvel deshalb, weil hinter dem erwachsenen Superhelden ein kleiner Junge steckt, der von einem Zauberer auserwählt wurde. Der Zauberer wird hier verkörpert von einem sprechenden Affen, aber im Prinzip ist es das gleiche. Auch Superiors Gegner wird von dem selben Wesen erschaffen, das für seine Superkräfte verantwortlich ist. Auch wenn die Intention dabei eine andere ist.

Soweit die "Analyse".

Jetzt zur grossen Frage:
Warum findet das Comicgirl den Comic nicht gut? Ist das Comicgirl normalerweise nicht eine grosse Verehrerin von allem, was Millar so anstellt?
Nein. Siehe "Kick-Ass 2". Aber das ist ein anderes Thema.

In Superior passiert einfach nichts neues.
Ein Junge wird zum Held, mit allen Superkräften, die auch Superman hat. Dann besiegt er seinen Erzfeind (den er gerade mal seit 5 Minuten kennt) und Ende.
Zu behaupten, man könnte die Geschichte in einem Satz zusammenfassen wäre ein bisschen sehr gemein. Zwei Sätze braucht man schon.
Der Endkampf, der gleichzeitig auch der einzige Kampf im Band ist, ist ungewöhnlich schnell vorüber und die Lösung für Simons Problem ist auch schnell gefunden. Alles null Problemo. Aber auch null Spannung.

Dass der junge Simon unter dem MS leidet nimmt man beim Lesen zwar zur Kenntnis, so wirklich berührt wird man damit aber nicht. Generell wirkt es, als hätte sich Millar viel zu sehr auf die Ähnlichkeit zu ihren grossen Vorbildern geachtet, um ihnen noch wirkliche Tiefe verleihen zu können.
Dass die Reporterin, deren Name ich schon wieder vergessen habe weil sie so farblos geblieben ist, die Story nicht veröffentlicht, nimmt man am Ende nur noch mit einem gedanklichen "Mhm" zur Kenntnis und fragt sich höchstens, warum das noch extra erwähnt wurde.

Die Sticheleien gegen die Supermanfilme zu Beginn kann man nehmen wie man will. Ich finds langsam ein bisschen nervig. In Kick-Ass 2 findet man eine abgewandelte Version der Justice Leage, Nemesis ist der böse Batman und jetzt der Superabklatsch. Und an allem verdient der DC-Konkurrent Marvel. Von mir aus. Aber dann auf den scheiternden Versuchen anständige Superheldenfilme zu erschaffen herumzutrampeln finde ich etwas daneben. Man tritt nicht auf einen am Boden Liegenden ein.

Der Comic liest sich flüssig und schneller als gedacht. Das heisst aber auch, dass er schneller als gedacht zu Ende ist und man vergeblich auf einen wirklichen Höhepunkt wartet.

Das Artwork ist toll, leider hilft das der lahmen Geschichte auch nicht mehr aus der Patsche.

Der Comic ist auch auf Deutsch erschienen, bei Panini Comics, in zwei Bänden für jeweils 12.95 €. Die knapp 26 € würde ich dafür nicht ausgeben.

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