Mittwoch, 15. August 2012
me.nicky, 17:17h
The bat is dead, long live the bat!
Verlag: DC
Autor: Doug Moench, Chuck Dixon, Alan Grant
Zeichner: Jim Aparo, Graham Nolan, Bret Blevins, Klaus Janson, Mike Manley
Ausgabe: TP 2000, Original in Batman 498-500, Detective Comics 664-666, Showcase (1993) 7-8, Batman: Shadow of the Bat 16-18
Sprache: Englisch
Story:
Nachdem Bane Batman ziemlich publikumswirksam auf einer von Gothams Strassen entsorgt hat macht er sich daran, alle anderen in der Stadt herrschenden Gangs auszuschalten.
Robin, Jean Paul und Alfred versuchen unterdessen, den lädierten Bruce Wayne am Leben zu errhalten. Robin und JP besorgen dafür über Commissioner Gordon ein spezielles Medikament, das für die Behandlung von Rückgratsverletungen eingesetzt wird. Alfred organisiert eine private Ärztin und eine komplette Krankenhauseinrichtung, so dass Bruce zu Hause behandelt werden kann. Zusammen mit Robin zerstört er ausserdem seinen Porsche und schiebt ihn eine Klippe runter, um eine plausible Ausrede für die Verletzungen zu haben.
Für alle beteiligten ist es eine enorme Belastung. Gordon bräuchte den dunklen Ritter dringend in Gotham City, wo alles ausser Kontrolle gerät, Tim macht sich natürlich Vorwürfe, nicht da gewesen zu sein und JP weiss nicht so genau, was er jetzt tun sollte.
Erst nachdem Bruce Wayne ein kleines Stückchen seiner verlorenen Hoffnung wiedergefunden hat, geht es weiter. Er gibt sein Amt als furchtloser Kämpfer für Gerechtigkeit weiter. Allerdings nicht an Nightwing, sondern an Jean Paul, Azrael. Die Regeln sind klar, die einzige Bedingung ist, dass sich niemand Bane nähert.
Doch schnell merkt Robin, dass Jean Paul-Batman nicht gleich Bruce Wayne-Batman ist. Er geht um einiges brutaler vor und ist nicht direkt um Menschenleben besorgt.
Er beginnt das Kostüm zu modifizieren und verändert es grundlegend, fügt zum Beispiel Krallen hinzu.
Da dummerweise gerade Tims Vater entführt wurde und Bruce sich mit Alfred aufgemacht hat, ihn zu retten hat er niemanden, an den er sich wenden könnte.
Selbst Nightwing, der unverhofft auftaucht und die beleidigte Leberwurst gibt weil er bei der Erbfolge um die Maske der Fledermaus übergangen wurde hilft ihm nicht weiter.
Und natürlich kann Jean Paul, der sich inzwischen für den besseren Batman hält, auch nicht die Finger von Bane lassen.
Meine Meinung:
Ich glaube, es ist jedem klar, dass der zweite Teil von der Geschichte des fallenden Ritters nicht so megaepisch sein kann wie der erste Teil. Aber hei, grossartig ist sie trotzdem.
Der Fokus liegt ganz klar auf Robin und dem neuen Batman. Es ist gut beschrieben wie Tim, der ja noch sehr jung ist, verzweifelt versucht Jean Pauls Fehler auszubügeln und hilflos versucht, irgendwo Hilfe zu holen.
Obwohl sein Vater noch lebt zeichnet sich schon ab, dass er in Bruce mehr als nur einen Lehrer sieht. Er versucht, ihm beizustehen als der nur liegen kann und er vertraut ihm blind, als er erfährt, dass Bruce und Alfred auf dem Weg sind, seinen Vater zu retten.
Er zeigt, wie loyal er nicht nur gegenüber Bruce Wayne, sondern generell der Institution Batman ist. Er möchte Jean Paul helfen, ohne ihn zu verurteilen.
Aber auch Bruce zeigt, wie viel er von seinem Sidekick hält, als er ihn zur ersten Person macht, die erfährt, wer der neue Batman werden soll.
Ausserdem verlässt er seine von Bane kontrollierte Stadt, um Tims Vater zu retten. Das wäre sonst undenkbar. Er vertraut darauf, dass Tim als Robin aus Jean Paul den Batman macht, den Gotham braucht.
Es ist auch schön zu sehen, dass Bruce Wayne mit seiner Wahl des neuen Batmans doch leicht daneben liegt. Aber die Geschichtenerzähler von DC haben es sich nicht einfach leicht gemacht, Jean Paul ist nicht das komplette Gegenteil von Bruce Wayne. Er möchte besser sein als der alte Batman und ist auch überzeugt davon, dass er es sein wird. Allerdings scheint er nie wirklich verstanden zu haben, was "Batman" eigentlich bedeutet. Es geht nicht primär um das Verhindern von Verbrechen, sondern um den Erhalt von Leben.
Zwar hatte auch Bruce Wayne-Batman einmal eine Phase, in der er ungewöhnlich brutal war, doch Tim Drake holte ihn damals als neuer Robin da wieder raus. Er sieht Robin nicht nur als buntes Plappermaul, sondern als eine Art ihm beistehendes Gewissen, ein Junge, der ihn an seine eigene Menschlichkeit erinnert. Dass Jean Paul Robin verstösst ist nicht nur arrogant, sondern hat auch symbolischen Charakter. Er sieht ihn als Behinderung.
Die Geschichte um Jean Paul zeigt, warum nicht einfach jeder, der sich eine schwarze Ganzkörperleggins anzieht Batman sein kann.
Kaum trägt er das Kostüm zum ersten Mal spürt er die Macht und nutzt sie voll aus. Es ist Disziplin nötig, um Grenzen nicht zu überschreiten, vor allem wenn man als Gesetztloser unterwegs ist, der sich an keine Regeln zu halten braucht.
Jean Paul bringt die Voraussetzungen dafür einfach nicht mit. Er wurde nicht von Batman grossgezogen, er hat dessen Ansichten nicht indoktriniert bekommen.
Es ist, wie wenn man einem Kind eine Million Euro in die Hand drückt und sagt "mach mal, wir sehn uns dann später wieder.". Jean Paul kriegt, nachdem er dank ein bisschen Brainwashing alles andere als selbstbestimmt gelebt hat, die Schlüssel zu Wayne Manor, zum Batmobil, zur Höhle. Ganz ehrlich, was würdet ihr damit machen, wenn Bruce gerade nicht da ist?
Dass Bruce in dieser Situation Jean Paul Nightwing vorzieht belastet übrigens bis zu Bruces Tod die Beziehung zwischen den beiden. Ich bin mir nicht sicher, ob Dick es Bruce bis zum nDCU jemals wirklich verziehen hat.
Die Zeichnungen? Tja, halt so wie im ersten Band.
Der Comic ist natürlich auch auf Deutsch erschienen, wie immer bie Panini Comics, und er kostet 24.95€. Für grossartige 284 Seiten.
Verlag: DC
Autor: Doug Moench, Chuck Dixon, Alan Grant
Zeichner: Jim Aparo, Graham Nolan, Bret Blevins, Klaus Janson, Mike Manley
Ausgabe: TP 2000, Original in Batman 498-500, Detective Comics 664-666, Showcase (1993) 7-8, Batman: Shadow of the Bat 16-18
Sprache: Englisch
Story:
Nachdem Bane Batman ziemlich publikumswirksam auf einer von Gothams Strassen entsorgt hat macht er sich daran, alle anderen in der Stadt herrschenden Gangs auszuschalten.
Robin, Jean Paul und Alfred versuchen unterdessen, den lädierten Bruce Wayne am Leben zu errhalten. Robin und JP besorgen dafür über Commissioner Gordon ein spezielles Medikament, das für die Behandlung von Rückgratsverletungen eingesetzt wird. Alfred organisiert eine private Ärztin und eine komplette Krankenhauseinrichtung, so dass Bruce zu Hause behandelt werden kann. Zusammen mit Robin zerstört er ausserdem seinen Porsche und schiebt ihn eine Klippe runter, um eine plausible Ausrede für die Verletzungen zu haben.
Für alle beteiligten ist es eine enorme Belastung. Gordon bräuchte den dunklen Ritter dringend in Gotham City, wo alles ausser Kontrolle gerät, Tim macht sich natürlich Vorwürfe, nicht da gewesen zu sein und JP weiss nicht so genau, was er jetzt tun sollte.
Erst nachdem Bruce Wayne ein kleines Stückchen seiner verlorenen Hoffnung wiedergefunden hat, geht es weiter. Er gibt sein Amt als furchtloser Kämpfer für Gerechtigkeit weiter. Allerdings nicht an Nightwing, sondern an Jean Paul, Azrael. Die Regeln sind klar, die einzige Bedingung ist, dass sich niemand Bane nähert.
Doch schnell merkt Robin, dass Jean Paul-Batman nicht gleich Bruce Wayne-Batman ist. Er geht um einiges brutaler vor und ist nicht direkt um Menschenleben besorgt.
Er beginnt das Kostüm zu modifizieren und verändert es grundlegend, fügt zum Beispiel Krallen hinzu.
Da dummerweise gerade Tims Vater entführt wurde und Bruce sich mit Alfred aufgemacht hat, ihn zu retten hat er niemanden, an den er sich wenden könnte.
Selbst Nightwing, der unverhofft auftaucht und die beleidigte Leberwurst gibt weil er bei der Erbfolge um die Maske der Fledermaus übergangen wurde hilft ihm nicht weiter.
Und natürlich kann Jean Paul, der sich inzwischen für den besseren Batman hält, auch nicht die Finger von Bane lassen.
Meine Meinung:
Ich glaube, es ist jedem klar, dass der zweite Teil von der Geschichte des fallenden Ritters nicht so megaepisch sein kann wie der erste Teil. Aber hei, grossartig ist sie trotzdem.
Der Fokus liegt ganz klar auf Robin und dem neuen Batman. Es ist gut beschrieben wie Tim, der ja noch sehr jung ist, verzweifelt versucht Jean Pauls Fehler auszubügeln und hilflos versucht, irgendwo Hilfe zu holen.
Obwohl sein Vater noch lebt zeichnet sich schon ab, dass er in Bruce mehr als nur einen Lehrer sieht. Er versucht, ihm beizustehen als der nur liegen kann und er vertraut ihm blind, als er erfährt, dass Bruce und Alfred auf dem Weg sind, seinen Vater zu retten.
Er zeigt, wie loyal er nicht nur gegenüber Bruce Wayne, sondern generell der Institution Batman ist. Er möchte Jean Paul helfen, ohne ihn zu verurteilen.
Aber auch Bruce zeigt, wie viel er von seinem Sidekick hält, als er ihn zur ersten Person macht, die erfährt, wer der neue Batman werden soll.
Ausserdem verlässt er seine von Bane kontrollierte Stadt, um Tims Vater zu retten. Das wäre sonst undenkbar. Er vertraut darauf, dass Tim als Robin aus Jean Paul den Batman macht, den Gotham braucht.
Es ist auch schön zu sehen, dass Bruce Wayne mit seiner Wahl des neuen Batmans doch leicht daneben liegt. Aber die Geschichtenerzähler von DC haben es sich nicht einfach leicht gemacht, Jean Paul ist nicht das komplette Gegenteil von Bruce Wayne. Er möchte besser sein als der alte Batman und ist auch überzeugt davon, dass er es sein wird. Allerdings scheint er nie wirklich verstanden zu haben, was "Batman" eigentlich bedeutet. Es geht nicht primär um das Verhindern von Verbrechen, sondern um den Erhalt von Leben.
Zwar hatte auch Bruce Wayne-Batman einmal eine Phase, in der er ungewöhnlich brutal war, doch Tim Drake holte ihn damals als neuer Robin da wieder raus. Er sieht Robin nicht nur als buntes Plappermaul, sondern als eine Art ihm beistehendes Gewissen, ein Junge, der ihn an seine eigene Menschlichkeit erinnert. Dass Jean Paul Robin verstösst ist nicht nur arrogant, sondern hat auch symbolischen Charakter. Er sieht ihn als Behinderung.
Die Geschichte um Jean Paul zeigt, warum nicht einfach jeder, der sich eine schwarze Ganzkörperleggins anzieht Batman sein kann.
Kaum trägt er das Kostüm zum ersten Mal spürt er die Macht und nutzt sie voll aus. Es ist Disziplin nötig, um Grenzen nicht zu überschreiten, vor allem wenn man als Gesetztloser unterwegs ist, der sich an keine Regeln zu halten braucht.
Jean Paul bringt die Voraussetzungen dafür einfach nicht mit. Er wurde nicht von Batman grossgezogen, er hat dessen Ansichten nicht indoktriniert bekommen.
Es ist, wie wenn man einem Kind eine Million Euro in die Hand drückt und sagt "mach mal, wir sehn uns dann später wieder.". Jean Paul kriegt, nachdem er dank ein bisschen Brainwashing alles andere als selbstbestimmt gelebt hat, die Schlüssel zu Wayne Manor, zum Batmobil, zur Höhle. Ganz ehrlich, was würdet ihr damit machen, wenn Bruce gerade nicht da ist?
Dass Bruce in dieser Situation Jean Paul Nightwing vorzieht belastet übrigens bis zu Bruces Tod die Beziehung zwischen den beiden. Ich bin mir nicht sicher, ob Dick es Bruce bis zum nDCU jemals wirklich verziehen hat.
Die Zeichnungen? Tja, halt so wie im ersten Band.
Der Comic ist natürlich auch auf Deutsch erschienen, wie immer bie Panini Comics, und er kostet 24.95€. Für grossartige 284 Seiten.
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