Catwoman by Tim Sale


Mittwoch, 4. Juli 2012
Kämpft wie ein Grieche, feiert wie ein Römer, dichtet wie Homer (Simpson)

Cover von Quästor: 1. Ménage à Troja

Verlag: Soleil Poductions
Autor: Jean-Luc Sala
Zeichner: Nicola Saviori
Ausgabe: 1. Auflage 2012 Splitter, Original Questor: Ménage à Troie
Sprache: Deutsch, Original in Französisch

Story:
Als Troja fällt sind der tapfere Krieger Idomeneus Decalionid und sein treuer Schildträger Aeson Simonides ganz vorne mit dabei in den Reihen der Gewinner. Doch Ido, wie er von seinen Freunden genannt wird, beschliesst, sich diesmal nicht am Hab und Gut und den Frauen der Verlierer zu bereichern, sondern seine Zeit als Krieger ein für allemal hinter sich zu lassen und Quästor zu werden.

Zwanzig Jahre später sind Ido und Aeson ganz oben angekommen, sie können sich ihre Aufträge auswählen und geniessen ihr Leben voller Geld, Feiern und Frauen. Während einer ihrer vielen Feiern taucht eine Frau auf, welche die beiden die beiden für einen Fall anheuern will. Da sie nicht nur wunderschön ist sondern auch über das nötige Kleingeld zu verfügen scheint, sind Ido und Aesos geneigt, das Angebot anzunehmen.

Als einen Moment später eine Horde Mekaridie (oder auch: mechanische Riesengarnelen) auftaucht wird den beiden klar, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Auftrag handelt. Als ihnen Klytia später auf ihrem Schiff erzählt, wo es hingehen soll und wer alles in diesen Fall verwickelt ist, da ist es schon zu spät, um wieder umzudrehen. Also muss Ido seinen ganzen Mut (oder ist es Selbstüberschätzung?) zusammennehmen um sich dem zu stellen, was ihn noch erwartet.

Ido, Aesus, Klytia und die Riesengarnele

Meine Meinung:
Endlich einmal ein Comic, in dem der Held nicht unglaublich sympathisch ist! Als ich die ersten paar Seiten gelesen habe dachte ich, es werde eine klassische Ich habe meine Fehler eingesehen und handle ab jetzt nur noch absolut uneigennützig-Comics. Was für ein Glück, dass es nicht so ist. Ido tötet vielleicht keine Kinder mehr, aber sein Benehmen lässt trotzdem zu wünschen übrig. Mal davon abgesehen, dass er in seinem neuen Beruf ziemlich erfolgreich ist, lässt er sich nämlich ziemlich gehen: Er ist dick geworden und sein Gesicht ist aufgedunsen, er feiert Partys und dementsprechend sehen seine Klamotten aus, er arbeitet nur noch für die, die es sich leisten können. Und sein Verhalten Klytia gegenüber ist bestenfalls plump. Er überschätzt sich gerne in alle Richtungen und gibt gerne mit unglaubwürdigen Geschichten an.

Auch die anderen Charaktere sind gut gelungen. Sie haben schon Profil, können sich aber während dem Lauf der Geschichte noch weiterentwickeln. Gefällt mir sehr gut.

Das schöne daran ist, dass er dadurch zwar zeitweise etwas unsympathisch, aber keinesfalls lächerlich wirkt.
Was hingegen wirklich etwas lächerlich wirkt ist der Witz um Homer, den griechischen Dichter.
Aber keine Angst, die anderen Anspielungen sind ziemlich gut gelungen.

Die Zeichnungen sind hübsch, lustig und detailreich. Der Unterschied zwischen dem heldenhaften und dem aufgedunsenen Ido ist klar zu erkennen.
Die Gesichtsausdrücke sind besonders gut gelungen. Die Zeichnungen waren auch der Grund, warum ich beschlossen habe, den Comic doch zu kaufen.

Der Comic erinnert mich ein klein wenig an Asterix. Die Feste, die bei den Römern ja auch vorkamen, das euphorische Benutzen von griechischen Ausdrücken (bei Asterix wars natürlich Latein) und die Anspielungen auf Dinge der Gegenwartskultur. Trotzdem wird hier nicht wild kopiert.

Ein gelungener Auftakt für eine erfrischende Geschichte, von der ich mir viel verspreche.
Ausserdem habe ich Lust bekommen, endlich einmal die Ilias und die Odyssee von Homer zu lesen.

Muss ich wirklich noch schreiben, wem ich den Comic empfehle? Also gut. Ich empfehle diesen Comic all jenen, denen die Zeichnungen mögen. Den Rest werdet ihr dann auch mögen.

Der Comic kostet bei Splitter 13.80€ und ist vor kurzem erschienen. Es ist der erste von drei Bänden. Der zweite Band ist auf französisch schon erschienen, einen deutschen Titel gibts auch schon: Operation Atlantis. Wann der erscheint weiss ich nicht.

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Dienstag, 3. Juli 2012
Spiderman rettet den Comicladen deiner Wahl!

Spezial-Cover von Spider-Man #100

Verlag: Marvel
Autor: Dan Slot, Christos Gage, Fred van Lente
Zeichner: Stefano Caselli, Humberto Ramos, Guiseppe Camuncoli, Mink Oosterveer
Ausgabe: Panini-Sammelheft Special-Cover, Original in Amazing Spider-Man 666, 667 und Spider-Island: Deadly Foes
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Peter Parker bekämpft als Spider-Man in New York Verbrechen, verdient sein Geld als Erfinder und hat eine Freundin, mit der es gut läuft. Er ist immer noch in der Future Force und inzwischen darf er auch an den regelmässigen Poker-Treffs der Avengers teilnehmen. Er hat sich zwar immer noch nicht an sein Leben ohne Spinnensinn gewöhnt, nimmt aber Karateunterricht um den Verlust auszugleichen.
Kurzum, er hat sein Leben voll im Griff.

Doch was passiert, wenn auf einmal jeder Spider-Man sein kann? Wenn Peter Parker trotz seiner Superkräfte auf einmal nur noch einer unter vielen ist? Die Avengers greifen ein, Red Hulk fühlt sich dabei eh überlegen, Hawkeye ist einfach nur froh dass die Spidey-Nachahmer nicht so viel labern wie das Original und Bürgermeister Jameson sperrt kurzerhand die ganze Stadt ab. Damit ist das Problem zwar eingegrenzt, jedoch nicht gelöst.

Oh Gott, sie sind überall!

Meine Meinung:
Jaja, scheint eine interessante Geschichte zu werden, ich gebs ja zu, ich werde mir die nachfolgenden Hefte wohl auch noch besorgen. Aber nur, damit ich die Geschichte komplett habe und nicht etwa, weil ich jetzt auf einmal Spidey doch ganz in Ordnung finden würde.
Aber ich muss zugeben, dass es mich wirklich interessiert.

Ich hab ausnahmsweise nicht nachgelesen, wie die Geschichte weitergeht, aber bis jetzt erinnert sie mich etwas an Batman: No Man's Land und dem davon inspirierten Videospiel Batman: Arkham City. Natürlich gab es solche Geschichten schon vorher, etwa Albert Camus Die Pest und ich bin sicher, auch davor gab es sowas schon.
Ich mag Geschichten, in denen Städte oder Länder abgeriegelt und daraus Kriegs- oder sonstige Zonen werden. Ein weiterer Grund, warum ich die Geschichte weiter verfolgen werde.

Die Bilder sind ok, leider wechselt wie so oft bei Marvel ständig der Zeichner. Wenigstens haben sie hier darauf geachtet, dass der Zeichenstil einigermassen der gleiche bleibt.

Ich kenne mich bei Spider-Man nicht wirklich aus, aber ich denke, man wird die Geschichte auch ohne grosse Vorkenntnisse verstehen. Es kommen relativ viele Superhelden und -schurken vor, bis jetzt reicht es allerdings, wenn man die Guten von den Bösen unterscheiden kann.
Dies ist relativ einfach.
Spidey spielt mit ihnen Poker: die Guten.
Sie sind hässlich und führen üble Experimente an Lebewesen durch: die Bösen.

Ich kann den Comic Spider-Man-Einsteigern empfehlen. Wenn ihr also den Film gesehen habt und gerne mehr über die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft wissen wollt, dann holt euch diesen Comic. 4.95€ zum Reinschnuppern? Ein guter Preis.

Übrigens gibt es auch eine unspezielle Version mit normalem Cover. Aber wär doch schade.
Wer ein Special-Cover möchste sollte sich aber ein bisschen beeilen, schliesslich sind die Dinger limitiert.

Ein paar Worte zur Aktion:
Ich weiss nicht, ob es eine solche Aktion schon vorher einmal gab, aber ich finde es wirklich cool von Panini, den Comicshops zu ermöglichen, sich auf einem Cover zu verewigen.

Es lief folgendermassen: Jeder Comicladen, der mindestens 100 Stück abgenommen hat durfte sein Bild auf den Daily Bugle drucken lassen.

Ich bin wirklich begeistert von dieser Aktion. Einerseits freue ich mich natürlich, eine exklusive Ausgabe von Spiderman zu Hause zu haben, die dazu auch noch schön aussieht.
Andererseits ist es hoffentlich auch für Panini und vor allem für die Comichändler ein gutes Geschäft, da sie vielleicht neue Spidey-Kunden gewinnen können. Solche wie mich, die das Heft hauptsächlich wegen dem Cover kaufen.

Man kann jetzt natürlich sagen, dass ich wirklich auf jeden Werbetrick hereinfalle. Aber wisst ihr was? Ich kenne Frauen, die hunderte von Euro ausgeben um mit einer Handtasche rumzulaufen, auf der tausendmal das Kürzel des "Designers" steht und von der bei jeder "modebewussten" Frau ein ähnliches Exemplar in der Wohnung rumsteht.
Ich bin auch eine Frau. Also ja, ich bin auf diesen "Werbetrick" hereingefallen. Aber es hat mich wenigstens nur 4.95€ gekostet. Und ich habs bis jetzt noch nicht bereut.

Ich finde dieses Cover übrigens besonders gelungen, da das Bild trotz der kleinen Fläche gut erkennbar ist. Und was ich wirklich Klasse finde ist, dass das Bild vom Zeichenstil her der Cover-Art angepasst ist. Es wirkt nicht wie ein Fremdkörper. Würde ich es jemandem zeigen, der den Laden und die Aktion nicht kennt würde er vermutlich nicht auf den ersten Blick erkennen, dass es sich hier um eine Special-Version handelt.
Ausser natürlich er sieht den Sonderausgabe-Button oben links.

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Montag, 2. Juli 2012
Dark Wolverine macht sich selbstständig

Cover von Daken: Dark Wolverine: Empire

Verlag: Marvel
Autor: Daniel Way, Marjorie Liu
Zeichner: Mirco Pierfederici, Giuseppe Camuncoli
Ausgabe: TP 2011, Original in Dark Wolverine 90, Daken: Dark Wolverine 1-4
Sprache: Englisch

Story:
Daken steht zum ersten Mal in seinem Leben ohne Vormund da. Die Dark Avengers sind Geschichte und dank seinem Vater schreibt ihm auch Romulus nichts mehr vor.
Er beschliesst, nicht mehr seinem Vater nach zu eifern; sondern sich etwas eigenes aufzubauen. Da er aber immer noch wegen seiner Taten als Dark Avenger (und ein paar andere unschöne Dinge) gesucht wird, muss er erst einmal dafür sorgen, dass er in Ruhe gelassen wird. Dies stellt er ziemlich geschickt an, ich werde aber nichts verraten, da ich es für diejenigen unter euch, die es noch nicht gelesen haben, nicht spoilern will.

Da die Welt denkt, dass er tot ist, kann er unmöglich weiterhin Leute mit seinen Klauen aufschlitzen. Rolulus ist weg, Wolverine gerade in der Hölle und da würde der Verdacht schnell wieder auf ihn fallen.
Also begibt er sich zu den Fantastic Four, die ihm noch einen Gefallen schulden und zu denen sein einziger vermeintlicher Freund lebt: Johnny Storm. Dort bekommt er ausser neuen Klamotten auch noch das, wonach er gesucht hat: Eine Waffe, die sich nicht zu ihm zurück verfolgen lässt.

Daken muss sich kurz mal verteidigen. Dauert nicht lang, er ruft gleich zurück.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist wirklich gelungen und auch glaubhaft. Und das schreibe ich jetzt nicht, weil mir die Rezension von letztens so Leid tuen würde. So ist es nämlich nicht. Nein, der Comic ist wirklich gut.

Es wirkt logisch, dass Daken, nachdem er sein Leben lang nur von anderen benutzt und als zweite Wahl nach seinem Vater angesehen wurde etwas eigenes haben will. Auch dass er das alleine durchziehen will ist nicht falsch, denn Daken ist einfach kein Teamplayer.

Was mir sehr gut gefällt sind die Verknüpfungen zur Wolverine-Serie.
Erinnerung: Papa Wolvie schnibbelt sich gerade durch die Hölle während sein Körper feucht-fröhlich metzelnd durch die Welt rennt.

Auch sehr schön sind Dakens Erinnerungen. Einmal an Wolverine, der betrunken aus einer Kneipe gestolpert kommt, wo er gerade einen Mann erstochen hat, und einmal an einen Moment in seiner Kindheit, wo er mit Romulus auf einer Wiese sitzt und der ihm etwas grundlegendes beibringt.
Man hat den direkten Vergleich zwischen den zwei Vaterfiguren in Dakens Leben. Da ist der versoffene, gewalttätige Soldat, der Daken und dessen Mutter (vermeintlich) im Stich gelassen hat und nie für seinen Sohn da war, und dann ist da Romulus, der diszipliniert seinen Geschäften nachgeht, Daken grosszieht, mit Rat und Tat zur Seite steht und nie sein Gesicht verliert.
Das einzige, was Logan seinem Sohn hätte bieten können wäre ev. ein Platz an Xaviers Schule gewesen, Romulus hingegen versprach ihm sein Imperium, auch wenn sich das später als Lüge herausgestellt hat.

Ich finde Daken eine sehr gelungene Figur und bin der Meinung, dass viele Charakterzüge in dieser Geschichte sehr gut zur Geltung kommen.
Leider weiss ich wie die Serie endet, was den Lesespass ein bisschen trübt.

Ich finde nicht, dass dieser Comic für Daken-Einsteiger geeignet ist. Wenn man sich davor allerdings ein bisschen über die Figur informiert, zum Beispiel auf der englischsprachigen Wikipedia-Seite oder der Marvel-Homepage, dann reicht das.
Im Englischen TP ist hinten sogar eine schöne, bebilderte Biografie drin. Ich weiss allerdings nicht, wies bei der deutschen Ausgabe aussieht.

Die deutsche Ausgabe ist bei Panini Comics im Oktober 2011 erschienen als X-Men Sonderband: Daken - Dark Wolverine 1 und kostet 16.95€. Den Preis finde ich wirklich gut.
Im Heft fehlt gegenüber der englischen Ausgabe zwar Dark Wolverine 90, was aber eigentlich egal ist, dafür sind die Hefte 1-6 und nicht nur 1-4 enthalten.

Anmerkung:
Dark Wolverine und Daken: Dark Wolverine sind zwei verschiedene Serien. Sie drehen sich beide um Daken, aber Dark Wolverine ist aus der alten Wolverine-Serie entstanden und spielt während seiner Zeit bei den Dark Avengers, Daken: Dark Wolverine ist eine spätere Serie und spielt nach den Dark Avengers, zur gleichen Zeit wie der Anfang der aktuellen Wolverine-Serie.

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