Catwoman by Tim Sale


Montag, 9. Juli 2012
Wahnsinniger Batman mit guten Zeichnungen

Cover von All Star Batman

Verlag: DC
Autor: Frank Miller
Zeichner: Jim Lee
Ausgabe: 2008 TP Panini, Original in All Star Batman & Robin The Boy Wonder 1-10
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Bei einem Date im Zirkus mit Vicky Vale wird Bruce Wayne Zeuge von einem schrecklichen Ereignis. Die Eltern des jungen Dick Grayson, die "Flying Graysons", werden am Ende ihres Auftrittes von einem kleinen Gangster namens Jocko-Boy Vanzetti erschossen.
Korrupte Polizisten nehmen den Jungen mit, um ihn los zu werden.
Glücklicherweise weiss Vicky Vale als Reporterin sehr genau Bescheid über die Methoden der Cops und verfolgt sie zusammen mit Alfred, Bruce Waynes Butler, um den Jungen zu retten und nebenher natürlich eine gute Story zu bekommen.
Da taucht plötzlich Batman auf, schnappt sich das Kind, wirft es in sein Auto und haut wieder ab.

Nach einer wilden Verfolgungsjagd mit der Polizei finden sich die beiden in der Bathöhle wieder, wo Batman den verängstigten, unterkühlten und hungrigen Jungen alleine zurück lässt, um auf die Jagd zu gehen. Er sucht nach demjenigen, der verantwortlich ist für den Tod der "Flying Graysons".
Und ahnt nicht, wie dreckig die ganze Sache wirklich ist.

Währenddessen versucht die Justice League herauszufinden, wie sie Batman zur Vernunft bringen könnten, da er ein schlechtes Licht auf die Gilde der Superhelden wirft. Aber Vernunft ist nicht gerade das, womit man bei einem Irren wie Batman argumentieren kann. Und dass sie den Vollidioten mit der Gelbschwäche schicken macht die ganze Sache auch nicht besser.

Der "Kasper aus Metropolis" ist also niemand wichtiges.

Meine Meinung:
Nachdem ich mir vor langer Zeit den ersten Band gekauft hatte beschloss ich, dass dies die erste (Mini-) Serie sein wird, die ich sammeln werde. Leider war mir damals nicht klar, dass das Projekt längst bis auf Weiteres auf Eis gelegt worden war. Und das ist es immer noch.
Schade, denn es handelt sich hier um einen echt coolen Comic.

Batman ist vollkommen wahnsinnig, er redet die ganze Zeit von seiner "Mission", von "Krieg" und nennt den kleinen Dick seinen "Soldaten". Für die anderen Superhelden, die ja tatsächlich Superkräfte haben, hat er nur ein müdes lächeln übrig. Alfred behandelt er nicht wie seinen Ziehvater, sondern eher wie seinen Bruder, mit dem man sich schon mal raufen kann. Kurzum, er ist ein richtiges Arschloch.

Frank Miller zeigt also mal wieder einen Batman, wie er im regulären DC-Universum nicht vor kommt. Dieser Batman versucht nicht einmal, sich zu kontrollieren, er folgt seinen Gefühlen, oder wie es Männer sagen würden, seinen Instinkten.
Wie ein Tier jagt er seine Beute und zerfleischt sie schon fast, Schleppt den Jungen wie eine Trophäe in seine Höhle und hält sich auch nicht zurück bei den Frauen.

Mit Dick Grayson, dem späteren Robin, hat man zwar Mitleid, aber er stellt sich als sehr robusten und sogar frechen Jungen heraus, der dem düsteren Batman mit Schlagfertigkeit und Forderungen die Stirn bieten kann und dies auch tut.

Ich habe einmal gelesen, dass dieser Comic sehr sexistisch sei den Frauen gegenüber. Kann ich nicht bestätigen. Klar sind die Frauen übernatürlich sexy, aber sie sind auch unglaublich stark und selbstbewusst. Vicky Vale, die für eine gute Story alles tun würde und Alfred das Steuer des Autos entreisst, Black Canary, die die Gäste ihrer Bar vermöbelt weil die sie dumm anmachen und natürlich Wonder Woman, die auf dem Weg zum JLA-Meeting einen Mann anblafft: "Aus dem Weg, Samenbank!".

Der Comic bietet auch viele witzige Szenen. Die JLA trifft sich in einem dreckigen Keller, Batman kommandiert Superman rum und das dynamische Duo bereitet sich auf ein Treffen mit Green Lantern vor, indem es einen ganzen Raum gelb streichen. Und Zitronenlimonade anbieten.

Die Zeichnungen von Jim Lee sind gut, so wie immer. Ich finde sie sogar noch ein bisschen besser als bei seiner aktuellen Arbeit (Justice League), da die jeweiligen Stimmungen besser eingefangen wurden, in den Gesichtsausdrücken wie auch in der Umgebung.
Dank der Nebenhandlungsstränge wird die düstere Bilderreihe immer wieder von bunteren, fröhlicheren Szenen durchbrochen, die wie eine Verschnaufpause wirken und den Leser nicht abstumpfen lassen.

Der Comic ist für Anfänger geeignet, da er keinerlei Vorwissen voraussetzt. Aber auch echte Fledermausfans werden Spass haben, da hier Batman mal wieder von einer anderen Seite gezeigt wird und noch einmal ganz andere Sachen lustig sind, wenn man sich ein bisschen auskennt.
Zum Beispiel sieht einer der Typen, die von Black Canary verprügelt werden, verdächtig nach Green Arrow aus.

Ich würde einen so guten Comic normalerweise uneingeschränkt empfehlen. Aber!
Diese Geschichte ist wie schon geschrieben nie fertig geworden. Zwar gibts nach dem amerikanischen Heft 9 Sowas wie einen neuen Handlungsstrang, aber ein wirklich befriedigendes Ende sieht anders aus. Sehr schade, da noch viel potential drin steckt.
Lee und Miller lassen zwar immer wieder verlauten, dass sie demnächst die restlichen Hefte machen wollen, aber ganz ehrlich: Das werden wir wohl nicht mehr erleben.
Wer damit leben kann, der soll sich die neue Ausgabe kaufen, wer unbedingt ein Ende braucht, der soll die Finger davon lassen.

Der Comic kommt am 17. Juli noch einmal raus bei Panini Comics und kostet dann 19.95€. Wenn man wie gesagt mit dem losen Ende leben kann ist er das Geld wirklich wert.

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Sonntag, 8. Juli 2012
Ein Superman-Comic, den sogar ich mag

Cover von All Star Superman

Verlag: DC
Autor: Grant Morrison
Zeichner: Frank Quitely
Ausgabe: TP 2011 Panini, Original in All Star Superman 1-12
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Superman rettet den Wissenschaftler Quintum auf einer Missglückten Sonnenmission das Leben. Dabei wird er "kritischen Mengen an Sternenstrahlung ausgesetzt", wie Quintum sagt.
Superman hat aber keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, da er zurück zur Arbeit im Daily Planet muss. Ausserdem muss er Lois noch sagen, dass er Clark Kent ist.
Und dann fängt die Geschichte richtig an.

Es geht um Lois, Doomsday, Lex Luthor, der Clark Kent erklärt dass er Superman besiegt hat, und natürlich um Clark Kents Adoptiveltern.
Superman fliegt nach Bizarro-World, trifft auf der Erde auf die Astronauten Bar-El und Lilo von Krypton und rettet wie immer die Welt.

Der Comic beinhaltet alles, was man bei Superman so liebt, ist also relativ umfangreich. Ich will hier auf keinen Fall zu viel erzählen und dabei eventuell noch spoilern.

Clark muss Lois was sagen

Meine Meinung:
Super. Etwas anderes kann ich dazu einfach nicht sagen. Jeden Penny/Cent/Rappen oder womit ihr auch immer eure Comics bezahlt, wert.
Warum? Tja.

Zum einen ist die Geschichte grossartig. Kein Wunder, denn sie wurde ja auch von Grant Morrison geschrieben. Wer jetzt die finale Kriese kriegt und entnervt an ein undurchdringbares Knäuel an Handlungsfäden denkt, der irrt. Klar, Grant Morrison ist in den letzten Jahren nicht gerade durch leicht verständliche Gute-Laune-Geschichten aufgefallen, aber genau das ist dieser Comic (bis auf das Ende).
Trotzdem handelt es sich hier um mehr als nur einen netten Zeitvertreib.

Ich kenne mich mit Superman wirklich nicht gut aus. Ich weiss halt das, was jeder schlecht informierte Comicfreund auch weiss. Seine Liebe zu Lois Lane, seine Freundschaft mit Batman und Feindschaft mit Lex Luthor, Jimmy Olsen, Doomsday, Bizarro, Krypton...
Morrison schafft es tatsächlich, all diese wichtigen Dinge in einen Comic zu verpacken. Und es wirkt trotzdem nicht wie eine reine Aneinanderreihung und Aufzählung aller wichtiger Figuren und Ereignisse.

Auch Supermans Innenleben wird sehr schön beleuchtet, ohne dass es kitschig wirkt. Die Freude, die er verspürt, wenn er mit Krypto durch ein Asteroidenfeld fliegt, oder die Ruhe die er ausstrahlt wenn sie danach beide auf dem Mond sitzen und sich die Erde ansehen ist für den Leser schon beinahe zu spüren.
Ich bin, was Comics angeht, ja eher der Batman-Fan, wegen der ganzen Gefühlskälte und so, aber selbst ich habe einmal leer geschluckt als Zibarro neben Superman sitzt und ihn anfleht, ihn doch bitte mit zu nehmen und Superman ihm klar macht, dass dies nicht geht.

Ich könnte ewig so weiterschreiben aber ich glaube, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Ich mag Superman nicht, aber selbst ich liebe diesen Comic.
Woran Frank Quitely übrigens auch nicht ganz unschuldig ist.

Seine Zeichnungen bestehen aus vielen dünnen Strichen und sind sehr detailverliebt.
Jedes Gesicht sieht anders aus und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. Überhaupt sind die Figuren sehr unterschiedlich dargestellt. Es gibt nicht nur schlanke, junge, gutaussehende Frauen sondern auch dicke, alte Männer. Und andersrum.
Die Zeichnungen sind sehr vielfältig und so macht es auch Spass, einfach ab und zu ein bisschen durch den Comic zu blättern und sich die Zeichnungen anzuschauen.

Ich glaube, ich besitze nur drei Geschichten von Superman: Superman: Red Son, eine, die von Jim Lee gezeichnet wurde und ich nur deshalb gekauft habe und diese hier. Und auch wenn ich Superman: Red Son wirklich gut fand, so hat mich diese Geschichte von den dreien am meisten überzeugt.

Für Leute, die gerne bei Superman einsteigen wollen bietet dieses Buch die Grundlagen schön zusammengefasst. Ob der Comic auch für langjährige Fans etwas ist kann ich nicht sagen.

Aber auch wenn man nicht regelmässig Comics liest und auch nirgendwo einsteigen will kann man sich diesen hier ruhig kaufen, geniessen werden ihn wohl die meisten, und Superman ist ja eh schon längst zu etwas grösserem als "nur" dem grössten Superhelden aller Zeiten geworden.

All Star Superman hat übrigens nichts mit All Star Batman zu tun. Verschiedene Autoren, verschiedene Zeichner, verschiedene Universen.

Der Comic ist noch erhältlich und kostet 24.95€.

Wem Lesen zu anstrengend ist, der kann sich auch den Film ansehen, der 2011 erschienen ist. Der ist zwar auch gelungen, aber wie so oft ist die Vorlage trotzdem besser.

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Freitag, 6. Juli 2012
Wenn Hobby und Obsession sich vermischen

Das Geek-Dasein ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Wenn ich früher erwähnt habe, dass ich Comics lese, dann haben mich die Leute angeschaut als würde ich gerade auf einem Chihuahua rumkauen. Seit ich in der Geek-Welt quasi ein- und ausgehe gähnen die Leute ab meiner Comic-Zitate nur noch müde und schütten mich dann ihrerseits zu mit Wissen über ihr Spezialgebiet.

Vor ein paar Wochen habe ich dann erschrocken festgestellt, dass ich ja nun ganz normal bin. Was also tun? Richtig! Ein zweites Geek-Hobby muss her. Damals stand gerade die Dust: Tactics-Liga vor der Tür und so habe ich die Gelegenheit gleich mal am Schopf gepackt und mich "eingeschrieben".

Es hat nicht lange gedauert und es wurden Stimmen von gewissen Leuten laut die verlangten, dass ich die Figuren doch bitte schön auch bemalen solle.
Ich bin eigentlich kein grosser Fan von der hohen Kunst des Miniaturenbemalens und so habe ich angefangen, meine kleinen Viecher in peinlichem rosa zu bepinseln und mit pinken Federn zu bekleben.
Aber auch die Freude an den entsetzten Gesichtern meiner Gegner konnte mich nur kurzfristig von meinem Comic-Fanatismus ablenken und so kam irgendwann das Unvermeidliche: Die Vermischung von beiden Geek-Hobbys!

Joker?

Jetzt stehe ich allerdings wieder vor dem alten Problem. Meine zwei nerdy Hobbys sind zu einem verschmolzen, jetzt muss ich mich schon wieder auf die Suche nach einem neuen machen.
Aber irgendwas sagt mir, dass ich nicht lange werde suchen müssen...

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