Catwoman by Tim Sale


Mittwoch, 23. Januar 2013
Verursacht Albträume - auch tagsüber

Cover von Elephantmen #2

Verlag: Image
Autor: Richard Starkings, Ladrönn
Zeichner: Ladrönn, Moritat
Ausgabe: Originalausgabe
Sprache: Englisch

Story:
Die Elephantmen sind keineswegs bloss menschenähnliche Elefanten, nein. Unter diesem Begriff werden unter den "normalen" Menschen auch alle anderen menschenähnlichen Tiere, oder tierähnlichen Menschen, je nachdem, wie man es sieht, zusammengefasst. Da sind natürlich die elephantenähnlichen, es gibt aber auch Hyänen, Warzenschweine, Flusspferde, Nashörner, Krokodile und alles, was Afrika sonst noch so zu bieten hat.
Das hört sich jetzt erst einmal niedlich und märchenhaft an, doch es ist alles andere als das.

Die Hybriden zwischen Mensch und Tier wurden von einem grössenwahnsinnigen Wissenschaftler und Geschäftsmann namens Nikken gezüchtet, um so eine äusserst schlagkräftige und loyale Privatarmee zusammen zu stellen. Mütter existieren keine - die menschlichen Gebärressourcen haben die Produktion der Supersoldaten natürlich nicht überlebt.
Den Ergebnissen jahrelanger Forschung geht es nicht besser. Sie werden nach dem Motto "Survival of the Fittest erzogen und trainiert. Wer schwächelt stirbt.

Als die afrika gelegene Einrichtung endlich von der Armee gestürmt und die Tiermenschen befreit werden sollen, macht sich die Jahrelange indoktrinierung herabwürdigender Parolen bemerkt. Die meisten sind ihrem Schöpfer treu ergeben und verteidigen die einzige Welt, die sie jemals kennengelernt haben mit allen Mitteln. Selbst als sie in einem Zug zusammengetrieben abtransportiert werden zeigen einige noch das "Kill or be killed-Verhalten und gehen auf vermeintlich schwächere Soldaten los.

Jahre später haben die Elephantmen ihren festen Platz in der Gesellschaft gefunden. Oder die Gesellschaft hat viel mehr einen festen Platz für sie gefunden. Sie leben zwar unter den Menschen, werden von ihnen aber nicht so richtig akzeptiert. Sie machen ihnen Angst.

Und diese Angst hat auch durchaus ihre Berechtigung.
Längst haben sich nicht alle mit ihrer Vergangenheit und ihrem Platz zwischen den Menschen so gut abgefunden wie die beiden Agenten Hip Flask (Flusspferd) und Ebenezer Hide (Elefant).

Da wäre zum Beispiel Elijah Delaney, ein aggressiver Aligator, dem bei einem Kampf von Hip der Schwanz abgebissen wird, oder Obadiah Horn, das Nashorn, das den "Survival of the Fittest-Slogan nie ganz vergessen hat und jetzt selbst ein mächtiger Geschäftsmann ist.

Und dieser Geschäftsmann hat sich mit einer Menschenfrau verlobt. Das sorgt für einige Aufregung unter den Menschen. Nicht nur, weil sie eine solche Verbindung nicht gutheissen, sondern auch, weil seine Angebetete niemand geringeres ist als die Tochter einer der Frauen, die als Geburtsmaschinen für die Hybriden benutzt wurden.

Schwach = Tot

Meine Meinung:
Endlich wieder einmal eine Serie, die von Heft zu Heft besser wird. Ich hab bis jetzt zwar nur #0-7 gelesen, aber schon jetzt ist klar, dass ich mir die ganzen Trades und ein Abo davon holen werde.

Man muss dran bleiben und nicht gleich nach dem ersten Heft aufgeben. Denn zu Beginn liest man nur ein paar einzelne, unzusammenhängende Geschichten von verschiedenen Tiermenschen. Man muss die Hefte sogar nach der Hälfte auf den Kopf und die zweite Geschichte von hinten lesen. Warum das so gemacht wurde hab ich zwar immer noch nicht verstanden, aber es ergibt sich für den Leser das Vergnügen, bei diesen Ausgaben in den Genuss eines zweiten Covers zu kommen. Und die Cover sind, passend zum Inhalt, sehr gelungen.

Langsam lichtet sich dann der Nebel und dem Leser offenbaren sich die Zusammenhänge der Einzelschicksale. Das klingt zwar danach, als ob einiges Durchhaltevermögen gefragt sei, aber die Geschichte und die aussergewöhnlichen Zeichnungen machen es einem leicht. Es klingt vielleicht komisch, dies über einen wirklich guten Comic zu sagen, aber es verhält sich wie bei einem schlimmen Unfall: Man kann einfach nicht wegsehen.
Diesen Vergleich versteht man vielleicht erst, wenn man die Geschichte gelesen und die Bilder gesehen hat. Bilder aus dem Krieg, traumatisierte Wesen, gebrochene Erwachsene. Der Comic ist wirklich brutal. Es geht einem in Mark und Knochen über, wenn man den gutmütigen Ebenezer sieht, wie er in früheren Tagen einen Jungen erschiesst, weil der ihn mit einem Stein beworfen hat, oder wenn man das nun wirtschaftlich erfolgreiche Kamel sieht, wie es aus Gewohnheit vor einem seiner ehemaligen Peiniger niederkniet und seine Schuhe putzt.

Ich könnte noch so vieles schreiben, das mir an diesem Comic gefallen hat, aber das erlebt ihr lieber selbst.

Dies ist wieder einmal ein Comic, der alles richtig macht und den auch Leute lesen können, denen Superhelden nichts geben.

Einziger Wehrmutstropfen: Er ist nicht auf Deutsch erhältlich.
Vielleicht wär das mal was für Cross Cult.

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Montag, 21. Januar 2013
Was ist böser als Deadpool? Ein böser Deadpool!

Cover von Deadpool Vol. 10: Evil Deadpool

Verlag: Marvel
Autor: Daniel Way
Zeichner: Salva Espin, Scott Koblish, John McCrea
Ausgabe: Marvel Premiere Edition, Original in Deadpool #45-49 und #49.1
Sprache: Englisch

Story:
Deadpool ist auf dem Weg zurück nach Amerika! Nachdem er in seinem letzten Abenteuer aus einem englischen Hochsicherheitsgefängnis geflohen und einer kranken Verehrerin nur knapp entkommen ist will er endlich wieder nach Hause, und nach New Jersey, wos die besten Chimichangas gibt.
Doch als er da ankommt steht der Laden nicht mehr. Jemand hat ihn in die Luft gesprengt! Und wenn das nicht er selber war, dann gibt es nur eine einzige weitere Person, die auf so eine dumme Idee kommen könnte: Evil Deadpool!
Zusammengenäht aus verschiedenen abgetrennten Körperteilen Deadpools ist er noch gefährlicher, noch geschickter und noch selbstverliebter als der originale "Merc with a Mouth".

Er verursacht einige grössere Schäden in der Stadt, die nicht nur die Polizei auf den Plan rufen, sondern vor allem auch Captain America, der sich der Sache gleich persönlich annimmt.
Ohne Kenntniss von dessen bösem Zwillingsbruder versucht er Deadpool zur Vernunft zu prügel, was ihm jedoch, wie vielen anderen schon davor, nicht gelingt.

Um seinen bösen Bruder aufzuhalten denkt sich Deadpool einen seiner berühmten Pläne aus: Da er glaubt, Evil D. wolle ein Kind töten, entführt er seinerseits ein Kind und droht, sich damit in die Luft zu jagen.

Doch leider hat er nicht mit seinem überaus wachen Verstand gerechnet, der ja jetzt auch seinem Gegner zur Verfügung steht, und so geht sein Plan erst einmal kräftig in die Hose.

Ähm... Gross oder klein?

Meine Meinung:
Ein böser Deadpool?
Ich find die Idee lustig. Und auf einmal merkt man, dass der Auftragskiller doch nicht so böse und gewissenlos ist.
Neben Evil Deadpool wirkt er teilweise wie ein tollpatschiges amerikanisches Kind, dem man Waffen in die Hand gedrückt hat.
Er versucht verzweifelt, den Plan seines Kontrahenten zu durchkreuzen. Da er aber kein seelenloser Killer ist, ist ihm der andere immer ein Schritt voraus.

Ich bin ausserdem ein grosser Fan von CapAms Auftritten in Deadpool-Comics. Die Idee, dass Steve Rogers eigentlich Wades grosses Vorbild ist wird immer wieder aufgegriffen, sei es auf dem Cover von Vol. 9 (die CapAm-Shorts) oder so wie hier, wo Deadpool sich auf keinen richtigen Kampf einlässt. Ein Team-up wäre längst überfällig.

Die Geschichte ist lustig, das Artwork ordentlich. Vielleicht nicht so gut wie die besten aller Deadpool-Geschichten, aber durchaus lesenswert. Sie hat mich immerhin so überzeugt, dass ich mir für den Rest der Serie, die jetzt mit grossem Erfolg gerelauncht wurde, ein Abo geholt habe.

Ich glaube, dass auch Menschen ohne Deadpool-Vorkenntnisse die Geschichte verstehen können, deshalb wäre hier mal wieder ein geeigneter Einstieg für neue Leser.

Die Geschichte erscheint auf Deutsch bei Panini Comics, der erste Teil in Deadpool #13, der zweite in #14 für jeweils 5.95 €. Ein guter Preis.

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Sonntag, 20. Januar 2013
Das Sumpfding verliebt sich

Cover von Swamp Thing #8

Verlag: DC
Autor: Scott Snyder
Zeichner: Marco Rudy, Yanick Paquette, Francesco Francavilla, Kano, Becky Cloonan
Ausgabe: Originalausgabe (#8-11, #0, Annual #1)
Sprache: Englisch

Story:
Als junger Student der Botanik lernt Alec Holland bei einer Studienreise Abigail Arcade kennen.
Auf Einladung ihres Onkels Anton Arcane soll er in der verstrahlten Gegend die Pflanzenwelt erforschen.
Doch bevor er seinen Gastgeber überhaupt kennenlernen kann, ist er schon wieder aus dessen Schloss verschwunden, an der frischen Luft auf einem Blumenfeld. Dort trifft er Abigail zum ersten Mal, und an diesem Ort trifft er auch zum ersten Mal auf Arcane, den Vater des Rot und Erzfeind aller Swamp Things.

Jahre später, als Holland schon Swamp Thing ist treffen sie sich noch einmal. Er hat gerade Abigail aus den Fängen des Rot befreit und sich dabei schwer verletzt.
Das nutzt Arcane aus, und während Swamp Thing sich beim neu wachsenden Parlament der Bäume schlafen legt, um sich zu regenerieren holt er sich sein Fleisch und Blut zurück.

Swamp Thing rettet das Parlament der Bäume - und sich selbst

Meine Meinung:
Die Zusammenfassung ist etwas kurz ausgefallen, lasst euch davon nicht täuschen. Die Geschichte transportiert viele informationen über Hollands Leben wie auch über den Konflikt zwischen Arcane und den Swamp Things.

Es ist eine Liebesgeschichte, Romeo und Julia, sie gehören zwei verschiedenen Familien an und wissen, sie werden niemals zusammen sein können. Das hört sich sehr schnulzig an, ist es aber gar nicht. Keiner hasst schnulzige Dinge so sehr wie ich, ich verdrehe wirklich bei jeder romantischen Szene in Filmen die Augen, weil es mich nervt. Wenn ich sage, dass es nicht schnulzig ist, dann könnt ihr das glauben.

Trotzdem gibt es einige Szenen, die sehr schön sind. Die schönste ist meiner Meinung nach die, als Abigail mitten im Sumpf sieben Keimlinge entdeckt und Swamp Thing ihr erklärt, dass es sein Versuch sei, das Parlament der Bäume zu retten. Auch wenn mir Francavillas Zeichnungen sonst nicht so zusagen ist das Bild dazu so schön, dass ich einen ganzen Moment lang innehalten und es einfach anschauen musste.

Womit wir beim Artwork und den weniger erfreulichen Dingen wären.
Der Band besteht aus sechs Einzelheften, an denen fünf ganze Zeichner mitgearbeitet haben. FÜNF!
Da die Serie meiner Meinung nach auch oder gerade von Yanick Paquettes unglaublicher Kunst lebt ist das ein nicht zu rechtfertigendes Desaster. Zumal sich die Künstler auch noch unglaublich stark voneinander unterscheiden.
Ich hoffe, dass sich das spätestens nach der "Rotworld"-Storyline wieder einpendelt. Sonst sehe ich schwarz für die Serie.

Alle, die schon mit Swamp Thing angefangen haben, können trotzdem weiter lesen, wenn sie den ersten Band gut fanden. Alle, die neu damit anfangen wollen, sollten sich vorher etwas bewusst machen.

Anders als zum Beispiel die Batman- oder die Justice League-Serie sind bei Swamp Thing wie auch bei Animal Man die Geschichten der einzelnen Bände nie wirklich abgeschlossen. Es ist eher eine lange Geschichte, die in einzelne Kapitel unterteilt ist. Erzähltechnisch also näher bei Marvel als bei DC.
Es ist also schwieriger, mitten drin einzusteigen. Auch hier gibt es wieder kein richtiges Ende, sondern es wird gleich auf das "Rotworld"-Crossover verwiesen, wos dann weiter gehen soll.

Wer also nur mal so reinschnuppern möchte, den verweise ich auch hier auf den ersten Band.

Dieser Band erscheint voraussichtlich Mitte Mai auf Deutsch bei Panini Comics.

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