Sonntag, 16. Dezember 2012
me.nicky, 11:46h
Kurze Charakterisierungen von Batmans grössten Feinden
Verlag: DC
Autoren: Arvid Nelson, Jason Aaron, J.T. Krul, Joe Harris, David Hine
Zeichner: Alex Sanchez, Jason Pearson, Guillem March, Juan Doe, Andy Clarke
Ausgabe: DC Premium von Panini Comics, Original in Joker's Asylum: Joker 1; Penguin 1; Poison Ivy 1; Scarecrow 1; Two-Face 1
Sprache: Deutsch, Original in Englisch
Story:
Hier sind fünf voneinander unabhängige Geschichten in einem Band zusammengefasst. Sie alle handeln von einzelnen Taten von Batmans Feinden: Joker, Pinguin, Poison Ivy, Scarecrow und Two-Face (für alle, die die Infos oben frech übersprungen haben).
Joker
Die erste und meiner Meinung nach auch gelungenste Geschichte handelt gleich vom Clown himself
Der Joker taucht unerwartet in einer live übertragenen Quizshow als Moderator auf und ändert als erstes die Regeln. Es ist einfach: Wer die Frage richtig beantwortet, der bleibt am Leben, wer sie falsch beantwortet, der eher nicht.
Kandidaten wie auch Zuschauer sind mit ihm im Studio gefangen und müssen wohl oder übel mitspielen.
Der Sendeleiter entscheidet, dass weitergefilmt wird, mit dem Argument, dass alle Beteiligten Verträge unterschrieben haben und sie deshalb nicht haftbar gemacht werden könnten. Ausserdem bringe eine solche Liveshow Jahrhundertquoten.
Ein Kampf Clown gegen Medien, wie er noch nie stattgefunden hat.
Pinguin
Oswald Cobblepot kam bei Frauen nie so richtig gut an. Zu klein, zu dick, zu hässlich. Immer haben alle nur über ihn gelacht. Selbst als er ein reicher und mächtiger Mafiaboss wurde hat sich das nicht geändert. Bis zu jenem Abend, als er diese wunderschöne Frau entdeckt. Sie ist mit anderen Frauen in einen Käfig eingepfercht und leidet. Sie sieht ihn direkt an, weint, flüstert "Hilf mir bitte.". Oswald ist so verzaubert von der jungen Frau, dass er sie mit nach Hause nimmt und ihr so die Freiheit schenkt. Schnell werden die beiden ein paar. Es läuft so gut, dass er sich nicht einmal mehr über Batmans wöchtentliche Besuche aufregt und ihm sogar glücklich von seiner Liebe zu Violet erzählt.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Sternerestaurant fällt Violet eine komische Angewohnheit an Oswald auf und sie beschliesst, nachzuforschen, woher das kommt. Was sie findet, beeinträchtigt die Beziehung der beiden nachhaltig.
Poison Ivy
Die dritte Geschichte handelt davon wie Batman versucht, Poison Ivys Rachefeldzug zu stoppen und scheitert.
Scarecrow
Lindsay geht zum Psychiater. Sie redet mit ihm über alles. Oder besser gesagt, über nichts. Denn sie hat nichts. Sie hat keine Freunde, keinen Freund, nichts, was sie auch nur im Geringsten interessant machen würde.
Trotzdem wurde sie kürzlich von Heather, dem coolsten Mädchen der ganzen Schule zu einer Pyjama-Party eingeladen.
Dort spielen Heather, Lindsay, zwei weitere Mädels und vier eingeladene Jungs ein vorpubertäres Spiel: Die Namen von allen Mädchen werden auf Zettel geschrieben, in eine Schüssel geworfen und die Jungs müssen nacheinander einen ziehen. Der Junge und das Mädchen müssen dann zusammen ins Schlafzimmer hoch und dort sieben Minuten bleiben.
Lindsay durchblickt das grausame Spiel noch rechtzeitig. Doch für ihre "Freundinnen", die sich auf ihre Kosten amüsieren wollten, kommt jede Hilfe zu spät.
Two-Face
Die letzte handelt von einem ehemaligen Feuerwehrmann, dessen eine Gesichtshälfte seit einem Brand entstellt ist, der aber dank Batman überlebt hat. Er will anderen Menschen in seiner Situation helfen und landet so irgendwann bei Two-Face. Dessen Münze entscheidet, dass er keine weitere Hilfe von dem Mann will.
Trotzdem sehen sie sich bald wieder. Two-Face entführt nämlich die Frau von Holman Hunt, wie der Mann heist, entführt und spielt nun ein perverses Spiel mit ihm.
Er stellt ihn vor die Wahl, entweder den angeketteten und geknebelten Batman zu erschiessen und seine Frau zu retten, oder nichts zu tun, während sich Säure über seine Frau ergiesst.
Rettet der Gutmensch seine Frau? Oder die Legende, der so viele Menschen ihr Leben verdanken?
Meine Meinung:
Eine goldene Regel unter Zauberern lautet: Beginne mit einem guten Trick und beende die Show mit deinem besten.
Diese Regel wurde hier leider nicht eingehalten.
Jokers Geschichte ist meiner Meinung nach die stärkste, wurde aber ganz an den Anfang gesetzt.
Ist aber nicht tragisch, die anderen Geschichten können auch was.
Ich fange vorne an.
Jokers Geschichte gefällt mir deshalb so gut, weil er der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, ohne brutal zu werden. Der sonst so gewalttätige Clown ist für einmal die harmloseste Figur in einem Schachspiel, das sein Gegner unmöglich gewinnen kann. Sonst das pure Chaos, geht Joker hier Schritt für Schritt vor. Er macht einen Zug und zwingt sein Gegenüber so zu einem für ihn vorhersehbaren Schritt. So bringt er die Bevölkerung einer ganzen Stadt dazu, sich am nächsten Morgen nicht mehr gegenseitig in die Augen schauen zu können. Eine Geschichte, die so gut ist, dass sie nicht einmal Batmans halbherziger Präsenz gegen Ende bedürft hätte.
Super.
Die Geschiche des Pinguins ist nett. Hübsch erzählt, wie er eine Frau findet und auch wieder verliert. Sie zeigt, wie sehr er auch als Herrscher über die Unterwelt Gotham Citys und erfolgreicher Geschäftsmann sich nicht von seiner Vergangenheit und den damals gemachten schlechten Erfahrungen lösen kann. Sie zeigt auch, auf wie brutale Art und Weise seine Macht nutzt. Er glaubt von sich selbst, ein guter Mensch zu sein, wenn er diese Frau rettet, aber er beweist sich selbst, dass das nicht zutrifft.
Die Geschichte von Poison Ivy ist langweilig. Poison Ivy bringt halt ein paar Männer um, die ihr, oder besser gesagt, der Pflanzenwelt geschadet haben.
Das wirft die Frage auf, ob der Autor nicht mehr zu leisten vermag oder ob Poison Ivy tatsächlich eine so oberflächliche und langweilige Superschurkin ist wie hier dargestellt.
Da kann selbst das schöne Artwork nichts mehr reissen.
Das Artwork sollte dafür nicht von der vierten Geschichte abschrecken. Sehr schön, wie gezeigt wird, dass Scarecrow nicht einfach nur tief böse ist, sondern in ihm tatsächlich noch das Bedürfnis steckt, Menschen, denen es schlecht geht, zu helfen. Er mag das vielleicht nicht auf die konventionelle Art und Weise tun, aber mal ehrlich, haben wir nicht alle schon einmal jemandem die Pocken gewünscht? Ich wär in meiner Schulzeit (und auch jetzt noch) manchmal ganz froh gewesen, jemanden wie ihn auf meiner Seite zu haben.
Der Band schliesst mit einer weiteren sehr guten Geschichte. Two-Face, der auf jemanden trifft, dem es so ergangen ist wie ihm selbst, sich aber dann für die andere Seite entschieden hat.
Er stellt seinem Gegenpart eine uralte Frage, die jedem Angst macht: Wenn du nur einen von zwei geliebten Menschen retten könntest, wen würdest du wählen? Schwester oder Bruder? Mutter oder Vater? Geliebte oder Held? Die Frau, die dich gerettet hat oder der Mann, der noch so viele Leben retten wird?
Das, was der Geschichte aber den letzten Kick gibt, ist das Ende - schön und brutal zu gleich.
Batmans fünf Gegener werden in den fünf kurzen Geschichten sehr gut charakterisiert.
Schade, dass dem Comic nicht mehr Beachtung geschenkt wurde, denn ich finde, er ist perfekt für jeden, der in die Bat-Welt einsteigen möchte.
Wobei man für Neueinsteiger hinzufügen sollte, dass Batman nicht jedes Mal so kläglich versagt wie hier.
Leider ist der Comic nicht mehr erhältlich, und bei Amazon kostet er neu inzwischen 49€.
Falls ihr also irgendwann mal an einem Exemplar vorbeilauft solltet ihr die Chance nutzen und es lesen.
Verlag: DC
Autoren: Arvid Nelson, Jason Aaron, J.T. Krul, Joe Harris, David Hine
Zeichner: Alex Sanchez, Jason Pearson, Guillem March, Juan Doe, Andy Clarke
Ausgabe: DC Premium von Panini Comics, Original in Joker's Asylum: Joker 1; Penguin 1; Poison Ivy 1; Scarecrow 1; Two-Face 1
Sprache: Deutsch, Original in Englisch
Story:
Hier sind fünf voneinander unabhängige Geschichten in einem Band zusammengefasst. Sie alle handeln von einzelnen Taten von Batmans Feinden: Joker, Pinguin, Poison Ivy, Scarecrow und Two-Face (für alle, die die Infos oben frech übersprungen haben).
Joker
Die erste und meiner Meinung nach auch gelungenste Geschichte handelt gleich vom Clown himself
Der Joker taucht unerwartet in einer live übertragenen Quizshow als Moderator auf und ändert als erstes die Regeln. Es ist einfach: Wer die Frage richtig beantwortet, der bleibt am Leben, wer sie falsch beantwortet, der eher nicht.
Kandidaten wie auch Zuschauer sind mit ihm im Studio gefangen und müssen wohl oder übel mitspielen.
Der Sendeleiter entscheidet, dass weitergefilmt wird, mit dem Argument, dass alle Beteiligten Verträge unterschrieben haben und sie deshalb nicht haftbar gemacht werden könnten. Ausserdem bringe eine solche Liveshow Jahrhundertquoten.
Ein Kampf Clown gegen Medien, wie er noch nie stattgefunden hat.
Pinguin
Oswald Cobblepot kam bei Frauen nie so richtig gut an. Zu klein, zu dick, zu hässlich. Immer haben alle nur über ihn gelacht. Selbst als er ein reicher und mächtiger Mafiaboss wurde hat sich das nicht geändert. Bis zu jenem Abend, als er diese wunderschöne Frau entdeckt. Sie ist mit anderen Frauen in einen Käfig eingepfercht und leidet. Sie sieht ihn direkt an, weint, flüstert "Hilf mir bitte.". Oswald ist so verzaubert von der jungen Frau, dass er sie mit nach Hause nimmt und ihr so die Freiheit schenkt. Schnell werden die beiden ein paar. Es läuft so gut, dass er sich nicht einmal mehr über Batmans wöchtentliche Besuche aufregt und ihm sogar glücklich von seiner Liebe zu Violet erzählt.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Sternerestaurant fällt Violet eine komische Angewohnheit an Oswald auf und sie beschliesst, nachzuforschen, woher das kommt. Was sie findet, beeinträchtigt die Beziehung der beiden nachhaltig.
Poison Ivy
Die dritte Geschichte handelt davon wie Batman versucht, Poison Ivys Rachefeldzug zu stoppen und scheitert.
Scarecrow
Lindsay geht zum Psychiater. Sie redet mit ihm über alles. Oder besser gesagt, über nichts. Denn sie hat nichts. Sie hat keine Freunde, keinen Freund, nichts, was sie auch nur im Geringsten interessant machen würde.
Trotzdem wurde sie kürzlich von Heather, dem coolsten Mädchen der ganzen Schule zu einer Pyjama-Party eingeladen.
Dort spielen Heather, Lindsay, zwei weitere Mädels und vier eingeladene Jungs ein vorpubertäres Spiel: Die Namen von allen Mädchen werden auf Zettel geschrieben, in eine Schüssel geworfen und die Jungs müssen nacheinander einen ziehen. Der Junge und das Mädchen müssen dann zusammen ins Schlafzimmer hoch und dort sieben Minuten bleiben.
Lindsay durchblickt das grausame Spiel noch rechtzeitig. Doch für ihre "Freundinnen", die sich auf ihre Kosten amüsieren wollten, kommt jede Hilfe zu spät.
Two-Face
Die letzte handelt von einem ehemaligen Feuerwehrmann, dessen eine Gesichtshälfte seit einem Brand entstellt ist, der aber dank Batman überlebt hat. Er will anderen Menschen in seiner Situation helfen und landet so irgendwann bei Two-Face. Dessen Münze entscheidet, dass er keine weitere Hilfe von dem Mann will.
Trotzdem sehen sie sich bald wieder. Two-Face entführt nämlich die Frau von Holman Hunt, wie der Mann heist, entführt und spielt nun ein perverses Spiel mit ihm.
Er stellt ihn vor die Wahl, entweder den angeketteten und geknebelten Batman zu erschiessen und seine Frau zu retten, oder nichts zu tun, während sich Säure über seine Frau ergiesst.
Rettet der Gutmensch seine Frau? Oder die Legende, der so viele Menschen ihr Leben verdanken?
Meine Meinung:
Eine goldene Regel unter Zauberern lautet: Beginne mit einem guten Trick und beende die Show mit deinem besten.
Diese Regel wurde hier leider nicht eingehalten.
Jokers Geschichte ist meiner Meinung nach die stärkste, wurde aber ganz an den Anfang gesetzt.
Ist aber nicht tragisch, die anderen Geschichten können auch was.
Ich fange vorne an.
Jokers Geschichte gefällt mir deshalb so gut, weil er der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, ohne brutal zu werden. Der sonst so gewalttätige Clown ist für einmal die harmloseste Figur in einem Schachspiel, das sein Gegner unmöglich gewinnen kann. Sonst das pure Chaos, geht Joker hier Schritt für Schritt vor. Er macht einen Zug und zwingt sein Gegenüber so zu einem für ihn vorhersehbaren Schritt. So bringt er die Bevölkerung einer ganzen Stadt dazu, sich am nächsten Morgen nicht mehr gegenseitig in die Augen schauen zu können. Eine Geschichte, die so gut ist, dass sie nicht einmal Batmans halbherziger Präsenz gegen Ende bedürft hätte.
Super.
Die Geschiche des Pinguins ist nett. Hübsch erzählt, wie er eine Frau findet und auch wieder verliert. Sie zeigt, wie sehr er auch als Herrscher über die Unterwelt Gotham Citys und erfolgreicher Geschäftsmann sich nicht von seiner Vergangenheit und den damals gemachten schlechten Erfahrungen lösen kann. Sie zeigt auch, auf wie brutale Art und Weise seine Macht nutzt. Er glaubt von sich selbst, ein guter Mensch zu sein, wenn er diese Frau rettet, aber er beweist sich selbst, dass das nicht zutrifft.
Die Geschichte von Poison Ivy ist langweilig. Poison Ivy bringt halt ein paar Männer um, die ihr, oder besser gesagt, der Pflanzenwelt geschadet haben.
Das wirft die Frage auf, ob der Autor nicht mehr zu leisten vermag oder ob Poison Ivy tatsächlich eine so oberflächliche und langweilige Superschurkin ist wie hier dargestellt.
Da kann selbst das schöne Artwork nichts mehr reissen.
Das Artwork sollte dafür nicht von der vierten Geschichte abschrecken. Sehr schön, wie gezeigt wird, dass Scarecrow nicht einfach nur tief böse ist, sondern in ihm tatsächlich noch das Bedürfnis steckt, Menschen, denen es schlecht geht, zu helfen. Er mag das vielleicht nicht auf die konventionelle Art und Weise tun, aber mal ehrlich, haben wir nicht alle schon einmal jemandem die Pocken gewünscht? Ich wär in meiner Schulzeit (und auch jetzt noch) manchmal ganz froh gewesen, jemanden wie ihn auf meiner Seite zu haben.
Der Band schliesst mit einer weiteren sehr guten Geschichte. Two-Face, der auf jemanden trifft, dem es so ergangen ist wie ihm selbst, sich aber dann für die andere Seite entschieden hat.
Er stellt seinem Gegenpart eine uralte Frage, die jedem Angst macht: Wenn du nur einen von zwei geliebten Menschen retten könntest, wen würdest du wählen? Schwester oder Bruder? Mutter oder Vater? Geliebte oder Held? Die Frau, die dich gerettet hat oder der Mann, der noch so viele Leben retten wird?
Das, was der Geschichte aber den letzten Kick gibt, ist das Ende - schön und brutal zu gleich.
Batmans fünf Gegener werden in den fünf kurzen Geschichten sehr gut charakterisiert.
Schade, dass dem Comic nicht mehr Beachtung geschenkt wurde, denn ich finde, er ist perfekt für jeden, der in die Bat-Welt einsteigen möchte.
Wobei man für Neueinsteiger hinzufügen sollte, dass Batman nicht jedes Mal so kläglich versagt wie hier.
Leider ist der Comic nicht mehr erhältlich, und bei Amazon kostet er neu inzwischen 49€.
Falls ihr also irgendwann mal an einem Exemplar vorbeilauft solltet ihr die Chance nutzen und es lesen.
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