Catwoman by Tim Sale


Dienstag, 18. Februar 2014
Mjöllnir ist der Hammer (Oho, ein Wortwitz!)

Cover von Mjöllnir

Verlag: Éditions Soleil
Autor: Olivier Peru
Zeichner: Pierre-Denis Goux
Ausgabe: 1. Auflage Splitter 2014, Original Edition Soleil 2013 in "Mjöllnir - Le marteau et l’enclume" und "Mjöllnir - Ragnarök"
Sprache: Deutsch, Original in der Sprache des Frankenreiches

Story:
Thor ist kein grosser Krieger. So gar nicht. Denn Thor ist ein Zwerg. Und auch sonst ist er kein grosser Anhänger des Krieges. Doch als sein Bruder Sverre von den Menschen der Stadt Midgard gefangen genommen wird und zu Unterhaltungszwecken in einer Arena gegen wilde Tiere kämpfen muss, macht er sich zu einer Rettungs- und Racheaktion auf.
Bei Sverres Befreiung wird der Zwergentrupp von den Menschen entdeckt und ein Kampf entbrennt.
Um den Kampf spektakulärer zu gestalten, wirft Hakonn, der „Herr der Spiele“, Thor verächtlich einen normalen Hammer zu, mit dem er kämpfen soll.
Doch was ein echter Zwerg ist kann mit einem Hammer umgehen, und so haut er die Menschen in Grund und Boden. Kurz bevor Thor mit Pfeilen gespickt zu Boden geht, wird Hakonn von einem Blitz getroffen.

Ab diesem Moment kursiert das Gerücht, dass der Zwerg, dessen Name an den Gott des Donners erinnert, auch dessen Fähigkeiten besässe. Das geht so weit, dass die Menschen Môrder schicken, die den friedliebenden Zwerg aus dem Weg räumen sollen.
Bei der Attacke verliert Thors Sohn Smoll sein Leben.
Um Smolls Seele dem Reich der Toten zu entreissen lässt sich sein Vater mit Kräften ein, die er nicht kennt und von denen er eigentlich auch nichts wissen will.
Und auf einmal spielt er die tragende Rolle in einem Krieg zwischen sterbenden Elfen, machthungrigen Menschen und hochmütitigen Göttern.

"Lasst den Troll frei!" - Wie bitte?

Meine Meinung:
Richtet euch euren Lieblings-Leseplatz gemütlich her, stellt ein Glas Wein, einen guten Whisky oder eine gekühlte Fritz Kola bereit und schaltet alle Telefone, Tablets, Computer und sonstigen Störenfriede aus. Denn diesen Comic sollt ihr geniessen.

Ich bin kein Fantasy-Fan und die nordische Mythologie kommt in meiner Faszinations-Reihenfolge erst hinter der ägyptischen, griechischen und römischen. Wenn ich ganz ehrlich bin hab ich das meiste Wissen über die Götter der Skandinavier von einem Arbeitsblatt, das ich in der vierten Klasse ausfüllen musste, den Marvel-Verfilmungen und einer Wikipedia-Seite, die ich gerade eben geöffnet habe.
Wenn also jemand wie ich diesen Comic so genossen hat, dann können das alle anderen auch.

Mit den Doppelbänden von Splitter macht man immer einen guten Deal, bei diesem hier bin ich allerdings ein bisschen wehmütig geworden als ich das Titelbild des zweiten Bandes gesehen habe. Sowas schönes hat man nicht oft im Comicregal stehen.
Das Artwork ist absolut überzeugend. Was Coux da abgeliefert hat sucht seinesgleichen. Auch ohne den Text zu lesen erkennt man anhand der Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen sofort, wie sich die einzelnen Figuren fühlen, wenn sie sich konzentrieren oder was sie gerade sagen.
Knallige Farben sucht man vergebens, gedeckte Braun-, Blau-, Grau- und sogar Grüntöne dominieren die Szenen, das einzig grelle sind die Blitze.

Die Geschichte setzt sich aus vielen bekannten Einzelteilen zusammen. Nordische Götter, tolkiensches Fantasy, das sind die beiden grossen Welten, die hier zusammengemischt wurden. Sie wurden allerdings nicht wild gemixt, sondern mit fast schon chirurgischer Präzision auseinandergeschnitten und Stück für Stück wieder zusammengesetzt. Die Kombinationen gehen auf, die Überraschungsmomente sitzen. Nie kann man vorhersehen, was wohl als nächstes passieren wird.
Der Zwerg ist nicht jemand, den ich als Held für eine Geschichte gewählt hätte. Andererseits hatte ich nach der Lektüre keine Ahnung, wer wohl besser dafür geeignet gewesen wäre. Und hei, beim Hobbit hats ja auch geklappt.

Ich kann diesen Comic jedem Erwachsenen empfehlen. Jedem.

Wie schon geschrieben ist ein Doppelband bei Splitter immer ein guter Deal. Dieser hier kostet 22.80 €. Ich hätte auch zweimal 13.80 € gezahlt.

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