Catwoman by Tim Sale


Donnerstag, 14. Juni 2012
Dieses Werk bringt das "Kultur" in "Comickultur"

Teil des Covers

Ich hätte euch gerne das ganze Cover gezeigt, aber mein Scanner ist zu klein. Das Buch ist 30 x 40,5 x 8 cm gross und wiegt 7 kg. Das ist auch der Grund, warum ihr keine Bilder des Inneren sehen werdet bis ich meine Kamera wiederhabe.

Verlag: Taschen
Autor: Paul Levitz
Ausgabe: Second Printing, 2011
Sprache: Englisch

Taschen verlegt seit längerem qualitativ hochwertige Bücher zu unverschämt niedrigen Preisen (selten auch unverschämt hohen Preisen). Dieses Buch ist eins mit unglaublich niedrigem Preis: 150€.
Einige mögen jetzt vielleicht leer schlucken und sich fragen: Wer bitte zahlt 150€ für ein Buch? Gegenfrage: Wer zahlt 300€ für eine Hose? 500'000€ für ein Auto? 200€ für ein Abendessen?
Die Antwort ist: Leute, die den Wert solcher Dinge kennen. Und Angeber.
Aber da man bei den meisten Leuten mit den Worten "Schau mal, ich hab voll das edle Buch über den DC-Verlag!" eher weniger Eindruck schindet zähle ich mich mal zu der ersten Gruppe.

Das Buch beinhaltet keine Geschichten von Comichelden, sondern die Geschichte des Verlages und seiner Veröffentlichungen.
Es ist aufgeteilt in die verschiedenen Zeitalter der Comickultur wie Golden Age, Silver Age und Bronze Age. Das Titelbild jedes Kapitels ist eine Hochglanz-Doppelseite.
Es befinden sich mehrere Zeitleisten zum Ausklappen im Buch, anhand derer man noch einmal einen guten Überblick über den Werdegang von DC erhält.
Die Seiten sind vollgestopft (in einem guten Sinne) mit bunten Bildern aus allen möglichen Comics, immer mit ausführlicher Bildbeschreibung. Ausserdem findet man jede Menge Covers in Übergrösse.
Ganz hinten sind noch (etwas sehr kurz gehaltene) Biografien von wichtigen Menschen wie Neal Adams, Bob Kane und Christopher Reeve.

Das Buch ist wunderschön in rotem Stoff eingebunden, mit einem Relief von Superman vorne drauf. Ausserdem gibt es ein gelbes Buchzeichen-Band. Sehr schön.
Die Hochglanz-Schutzhülle zeigt vorne ein Bild von Superman und hinten eins von Batman. Auf dem Rücken sind die wichtigsten Helden porträtiert. Und damit man das Buch auch die ganze Zeit mit sich rumschleppen kann kommt es in einem Karton-Koffer, der es ausserdem auch vor allen möglichen Gefahren schützt.

Taschen ist damit ein echter Leckerbissen gelungen. Das Buch ist nicht nur schön anzuschauen, es ist auch ein wichtiges Zeichen an alle, die Comics immer noch belächeln: Comics sind ein ernst zu nehmendes Medium, das nicht nur von kleinen Kindern, die keine Bücher mögen, gelesen wird, sondern auch von gebildeten Erwachsenen, die wissen, was sie an den Geschichten haben und dass man viele Zeichnungen getrost als Kunst bezeichnen kann.

Das Buch gibts auch auf Deutsch.

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Loeb, Sale... und aus Comic wird Kunst

Cover von Batman: Haunted Knight

Verlag: DC
Autor: Jeph Loeb
Zeichner: Tim Sale
Ausgabe: TP 2012 8th Printing, Original in Batman: Legends of the dark Knight Halloween Special 1, Batman: Madness - A Legends of the dark Knight Halloween Special, Batman: Ghosts - A Legends of the dark Knight Halloween Special
Sprache: Englisch

Story:
Es handelt sich hier um drei Geschichten, die jeweils an Halloween statt finden.

Die erste Geschichte handelt von Batman, wie er übermüdet Scarecrow jagt. Er wird immer müder und unkonzentrierter, so dass er selbst den Feind in seinem eigenen Zuhause nicht mehr erkennt.

Die zweite Geschichte dreht sich um Mad Hatter. Dieser hat Comissioner Gordons Adoptivtochter Barbara entführt, um sie zu seiner Alice (im Wunderland) zu machen. In dieser Geschichte gibt es immer wieder Rückblenden auf Bruce Waynes Kindheit und sein Verhältnis zu seinen Eltern.

Die Dritte Geschichte scheint dann nur noch von Albträumen, verursacht durch Scarecrows Gift, zu handeln. Doch es erwartet einem ein schönes Batman-untypisches Ende.

Batman behandelt den Mad Hatter so, wie er es verdient hat

Meine Meinung:
Oh wow, ich liebe Comics des Loeb/Sale-Team. Und auch wenn dieser Comic manchmal als der schlechteste Batman-Comic dieses Teams gehandelt wird ist er doch gut.

Ich habe diesen Comic von jemandem geschenkt bekommen, der weniger Ahnung von Comics hat als ich und lustigerweise doch besser weiss, was mir gefällt. Von ihm habe ich übrigens schon meine ersten drei Loeb/Sale-Comics bekommen. Und er lag jedes Mal richtig. So auch dieses Mal.

Jeph Loebs Erzählkunst ist etwas ganz Besonderes. Ich denke, er könnte selbst aus der Two and a half Men-Serie einen düsteren Comic machen. Wenn jemand einem echten Fan den Tod von Bruce Waynes Eltern näher bringen kann ohne dass diese laut "Oh bitte, nicht schon wieder!" schreien, dann ist es Jeph Loeb. Sorry, aber ich kann ihn nur loben.

Das gleiche gilt übrigens für Tim Sale. Die Zeichnungen sind bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber Picassos Bilder sind das auch nicht. Ich auf jeden Fall liebe die Bilder von Tim Sale, weshalb ihr hier auch eine ganze Seite bekommt statt nur einen Ausschnitt.

Diese Ausgabe hat übrigens einen sehr speziellen Einband. Er ist matt und fühlt sich irgendwie griffiger an. Klingt komisch, ist aber so. Selber anfassen macht gscheit.

Obwohl der Comic eher für erwachsene Leser geeignet ist kann er auch von Anfängern gelesen werden, da er keine Vorkenntnisse zu Charakteren wie Robin oder Catwoman voraussetzt und das Doppelidentitätsproblem von Bruce Wayne/Batman erklärt.

So Leid es mir tut, ich habe keine Ahnung, ob diese Geschichtensammlung jemals auf Deutsch erschienen ist. Vielleicht finde ich das ja noch heraus und schreibe es dann in einem Kommentar zu diesem Artikel.

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Flagship-Serie oder Katalog für Unentschlossene?

Cover von Justice League #1 3rd Printing

Verlag: DC
Autor: Geoff Johns
Zeichner: Jim Lee
Ausgabe: Originalausgabe
Sprache: Englisch

Story:
Die Welt, vor fünf Jahren. Die weltgrössten Superhelden kennen einander noch nicht und die Welt vertraut ihnen noch nicht.
Als Batman einen Ausserirdischen verfolgt kommt ihm unerwartet Green Lantern (Hal Jordan) zu Hilfe.
Sie entdecken eine ausserirdische Box und beschliessen, den alienstämmigen Superman in Metropolis zu suchen, damit dieser ihnen mit der Box hilft. Dieser sieht in dem ungleichen Paar aber eher eine Bedrohung als eine Bereicherung und GL sieht sich gezwungen, seinen Freund Flash zur Hilfe zu rufen.

Als aus den überall im Land verteilten Boxen auf einmal explosionsartig böse Aliens austreten wird unseren Lieblingshelden klar, dass sie miteinander und nicht gegeneinander Kämpfen müssen, um die Erde zu beschützen.

Obwohl sich Wonder Woman, Aquaman und ein junger Mann namens Cyborg zu der Gruppe gesellen scheint die Lage aussichtslos, da Superman von Darkseid, der den Angriff anführt, entführt wird.
Aber Batman wäre nicht Batman, wenn er nicht auch im Angesicht des Weltuntergangs einen kühlen Kopf bewahren würde.
Und er findet wie immer auch noch Zeit zu erwähnen, dass seine Eltern tot sind.

Bild aus Justice League #4: Green Lantern macht sich Freunde und schätzt die Lage wie immer richtig ein

Meine Meinung:
Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll mit den negativen Punkten. Aber ich machs so wie ichs in der Schule gelernt habe und fange mit dem Positiven an.

Der Comic will eine Einführung in die Welt der DC-Superhelden sein, und das ist er. Für Leute, die keine Ahnung haben, wer Superman, Batman oder Flash sind (kennt ihr so jemanden?). Von mir aus.
Die Zeichnungen sind von Jim Lee, was gleichbleibende, unglaublich hohe Qualität bedeutet.
Die Dialoge, gerade zwischen GL und Batman sind lustig, ausserdem gibts noch ein paar andere Gags.

Jetzt das Negative.
Wer bitte kennt keinen einzigen Superhelden? Soll das ein Comic sein oder ein Katalog, aus dem man dann die Serie wählt, die man lesen möchte?
Die Zeichnungen sind wie gesagt unglaublich gut, aber irgendwie auch langweilig. Supermans Gesicht sieht aus wie Batmans Gesicht sieht aus wie GLs Gesicht sieht aus... Ihr wisst, was ich sagen will, oder?
Und dann dieser Kampf. Gegen Darkseid. Erinnert ihr euch an die Final Crisis? Darkseid hat beinahe die Menschheit vernichtet. Die Erde übernommen. Batman zum Gebrauch einer Schusswaffe gezwungen. Batman! Und ihn dann fast getötet. Und dieser Darkseid wird jetzt mal kurz von einem eben erst gegründeten Team aus sieben Superhelden aufgehalten?
Was für eine doofe Geschichte. Ich glaub, die Avengers machen sich vor Lachen gerade in die Leggins!

Aber bei allem Rumgenörgele: Ich habe die Serie noch nicht ganz abgeschrieben und der Anfang der neuen Geschichte weist auf einen spannenden Fall hin.
Jeder hat eine zweite Chance verdient.

Übringens: Cyborg ist kein neuer Charakter. Er wurde damals für die von Dick Grayson-Robin angeführten New Teen Titans geschaffen. *Nerdfact*

Ende Juni wird bei Panini Comics das erste Justice Leage-Heft auf Deutsch erscheinen. Es enthält Justice League #1 und Teen Titans #1. Komische Kombi. Aber für 4.95€ kann man mal reinschauen.

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Donnerstag, 14. Juni 2012
Gelungener Serienauftakt

Cover von Green Lantern #1 2nd Printing

Verlag: DC
Autor: Geoff Johns
Zeichner: Doug Mahnke
Ausgabe: Originalausgabe
Sprache: Englisch

Story:
Sinestro ist von den Guardians wieder in das Green Lantern Corps integriert worden. Als erstes fliegt er zur Erde, um Hal Jordan zu rekrutieren. Dieser strauchelt gerade bei dem Versuch, sich ein normales Leben ohne das Corps aufzubauen.
Sinestro kreiert für Jordan eine Art Ring „light“, der sich zwar wie ein normaler GL-Ring benutzen lässt, jedoch nur, solange Sinestro das auch möchte.
Er nimmt Jordan mit zu seinem Heimatplaneten Korugar, wo das von ihm gegründete gelbe Sinestro-Corps die Kontrolle übernommen und die Bewohner versklavt hat. Zusammen sollen sie den Planeten befreien und das Corps beseitigen.
Doch es läuft nicht so, wie es Sinestro geplant hat.
Und er ahnt nicht, dass die Guardians planen, das Green Lantern Corps durch etwas neues zu ersetzen.

Bild aus Green Lantern #4: Hal Jordan muss sich entscheiden

Meine Meinung:
Geoff Johns hat es schon wieder geschafft. Er hat mich dazu gebracht, Comics zu lesen, denen ich früher keines Blickes gewürdigt habe. Erst Aquaman und jetzt Green Lantern. Die Geschichte überzeugt. Ich vermisse allerdings ein bisschen die Unbeschwertheit Hal Jordans, es ist alles sehr ernst und dramatisch gehalten.

Die Zeichnungen sind sehr gut. Die Darstellung des grünes Lichtes gefällt mir in Green Lantern Corps aber besser.

Ich kann den Comic Green Lantern-Neulingen wirklich empfehlen. Ich weiss nicht, ob alteingesessene GL-Fans auch so begeistert davon sein werden, da ich das selber nicht bin.

Wenn ihr euch aber zwischen Green Lantern und Aquaman entscheiden müsst, so würde ich immer noch zu Aquaman tendieren. Dies hat allerdings wirklich nur mit meinem ganz persönlichen Geschmack zu tun.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass der Green Lantern-Kinofilm nichts über die Qualität des Comics aussagt. Auch wenn ihr den Film gesehen und euch über die dünne Story und das glitzernde Kostüm von Ryan Reynolds aufgeregt habt so heisst das noch lange nicht, dass ihr die Comics nicht doch gut finden würdet.

Der erste Green Lantern-Comic ist gestern (12.6.2012) auf Deutsch bei Panini Comics erschienen. Er enthält Green Lantern #1 und Green Lantern Corps #1 und kostet 4.95€. Schaut doch einfach beim Comichändler eurer Wahl einmal rein.

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Mittwoch, 13. Juni 2012
Dick Grayson, der lächelnde Batman

Cover von Batman: Long Shadows


Verlag: DC
Autor: Judd Winick
Zeichner: Ed Benes, Mark Bagley
Ausgabe: HC 2010, Original in Batman 687-691
Sprache: Englisch

Story:
Dick Grayson hat zwar versprochen, Batman weiter leben zu lassen, doch es fällt ihm nicht leicht, sein Versprechen zu erfüllen. Er möchte seine eigene so hart erarbeitete Superheldenidentität nicht ablegen, was zu Schwierigkeiten führt. Als er der Polizei hilft eine amoklaufende Bankräuber-Truppe dingfest zu machen, kann er nicht aus dem Batmobil aussteigen weil er als Nightwing unterwegs ist. Damian bringt ihm nicht den nötigen Respekt entgegen und sieht auch keinen Grund, Sidekick zu spielen für einen Helden dens grade nicht gibt.

Nachdem Alfred ein ernsthaftes Gespräch mit Dick geführt hat willigt dieser ein, endlich richtig als Batman anzufangen, allerdings nur unter seinen Bedingungen. Er bezieht im Wayne Foundation Building, einem Hochhaus mitten in Gotham City, das Penthouse und richtet im Keller den Batbunker ein. Als Scarecrow auf der Gotham Bay Bridge einen Giftgasanschlag plant, zeigt sich der neue Batman zum ersten Mal.

Um den Bewohnern von Gotham City Mut zu machen zeigt lässt sich der neue Batman immer mal wieder von Sicherheitskameras bei der Arbeit filmen. Dies führt allerdings auch dazu, dass einer von Batmans intelligenteren Feinden so einiges über ihn herausfindet und Dick Graysons Karriere als Dunkler Ritter beinahe beendet.

Währenddessen sieht ein totgeglaubter Gangsterboss seine Chance gekommen, um Gothams Unterwelt neu zu ordnen.

Dick Grayson spielt Batman

Meine Meinung:
Dick Grayson, der schöne Sohn des Batman. Ich könnte jetzt ja wieder davon anfangen wie toll ich ihn finde, aber ich versuche lieber eine ordentliche Rezension hin zu klotzen.
Hahaha, ne, Quatsch, wird so wie immer. Voller Lobgesang für Dickie-Bat, Winick und die tollen Bilder.
Und jetzt gehts los.

Die Geschichte ist der Epilog von Batman: Battle for the Cowl und bildet den Auftackt zu Batman: Life after Death.

Beide Zeichenstile haben mich überzeugt. Benes' Zeichnungen sind etwas düster und ernster gehalten. Dick Grayson lächelt nie. Und dabei ist es doch sein Lächeln, weswegen wir ihn so sehr lieben! Trotzdem, tolle Zeichnungen.
Bagleys Zeichnungen sind fröhlicher, genau wie Dick. Aber auch das passt wieder zur Stimmung in der Geschichte.

Was mir sehr gut gefällt ist Alfred, der dem neuen Batman mit Rat und Tat zur Seite steht.
Weniger gut finde ich allerdings, dass der kleine Satansbraten Damian beim Übungskampf gegen Dick Grayson keine Chance zu haben scheint. Wurde er nicht zum absoluten Überkiller ausgebildet? Irgendwie passt das nicht.

Alles in allem aber ein netter Comic mit einer netten Geschichte.

Für Leute, die sich überlegen die Dick Grayson-Batman-Comics (wie Batman and Robin) doch noch zu lesen bildet dieser Band den idealen Einstieg.

Die Geschichte ist bei Panini Comics auf Deutsch erschienen in
Batman 40: Batman Reborn
Batman 42
Batman 43
Jedes Heft kostet 4.95€, ein fairer Preis.

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