Catwoman by Tim Sale


Freitag, 28. Februar 2014
Aussergewöhnliche Ausstellung ausserhalb aller Altersbeschränkungen

Krakelkomiks - Die Ausstellung

Vor kurzem war ich zur Vernissage einer speziellen Ausstellung eingeladen. Gezeigt wurden und werden noch bis zum 8. März 2014 im Bistro der Alten Kaserne in Winterthur (CH) einige ausgesuchte Werke der Künstler des Krakelkomikstammtisches Friedrichshafen (D).

Vier der Künstler waren bei der Vernissage sogar persönlich anwesend, und ich habe es sogar geschafft, eine Originalzeichung vom Armen Armin zu ergattern (siehe unten).
Ich hatte auch Zeit, noch ein bisschen mit den Künstlern plaudern und durfte feststellen, dass sie trotz ihres VIP-Status ganz normale Menschen sind. Obwohl, wenn ich mir die Bilder so ansehe…

Armin Parr, Michael Bober, Patrick Abele und Sebastian Jakob

Häppchen gabs auch noch, und bei der Getränkewahl ist mir aufgefallen, dass die Preise des Bistros wirklich gut sind, selbst wenn man deutsche Preise gewohnt ist.

Winterthur ist eine schöne Stadt, mit vielen unterschiedlichen Vierteln und bietet alles von Filialen bekannter Ketten bis hin zu kleinen einmaligen Geschäften, selbst auf einen Comicladen (ZappaDoing) müssen Einheimische wie auch Touristen nicht verzichten.
Einen Ausflug ist die zweitgrösste Stadt des Kanton Zürichs auf jeden Fall wert, und wer sich demnächst dazu entschliesst, der sollte auf ein Bier in der alten Kaserne einkehren und sich die Ausstellung anschauen, es lohnt sich!

Ein Original!!

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Dienstag, 18. Februar 2014
Fremde Einkaufszettel lesen ist spannender

Cover von Khaal 2

Verlag: MC Productions
Autor: Stéphane Louis
Zeichner: Valentin Sécher
Ausgabe: Splitter 2014, Original in Khaal - Chroniques d'un empereur galactique: Livre second
Sprache: Deutsch, Original in Französisch

Story:
In einem im All treibenden Gefängnis herrscht Khaal über die Rasse der Menschen. Seine Feinde, die Gruppe der Geistigen, die durch Wände gehen können und der Clan der Telepathen, die per Gedanken miteinander kommunizieren können, wollen ihn gemeinsam stürzen. Doch Khaal hat ein As im Ärmel, oder besser gesagt zwei, von denen seine Gegner nichts wissen. Er hat noch zwei Brüder. Sie alle haben die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter. Khaals Vater ist ein Mensch, die anderen zwei stammen von einem Geistlichen und von einem Telepathen. Die drei Brüder können auch über ihre Gedanken miteinander reden, ausserdem kann der Geistliche die Kraft einer Person auf seinen Bruder Khaal übertragen, wodurch der unschlagbar wird.

Bald bricht ein Krieg aus, Khaals Menschen gegen die anderen beiden Rassen. Doch dann passiert etwas unerwartetes: Ein Wesen von ausserhalb greift ein, ein weibliches Wesen. Und es will Khaal zu seinem König machen.

Ignoriert den Text, geniesst die Bilder!

Meine Meinung:
Ich hab schon genug auf dem ersten Band rumgehackt, da muss ich das hier nicht auch noch tun.
Wem der erste Band gefallen hat, der wird auch am zweiten (und somit Abschlussband) seine Freude haben. Es geht nämlich genau so weiter, wie es angefangen hat. Es werden Frauen vergewaltigt, Personen gemetzelt und Plotlöcher gegraben. Und schnell kommt das absolut vorhersehbare Ende.

Den ersten Teil muss man übrigens nicht gelesen haben, um die äusserst dünne Geschichte zu verstehen, denn Dank fehlender Dialoge hat der Erzähler ganz viel Zeit, dem Leser die Geschichte Khaals näher zu bringen.

Ich könnte jetzt noch etwas darüber schreiben, wie unnötig es war, die Charaktere seiner Brüder einzuführen, aber die Geschichte insgesamt nichts ist, worauf die Welt gewartet hätte, spielt das dann wirklich keine Rolle mehr.

Der einzige Lichtblick ist auch hier wieder das unglaubliche Artwork Séchers. Es ist so gut, dass ich mich nicht mal besonders darüber aufrege, 13.80 € für den Comic ausgegeben zu haben.

Das ist bisher übrigens meine schnellste Rezi. Vom Kauf bis zum Onlinestellen sind nur 1,5 Stunden vergangen. Nur so als Info.

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Mjöllnir ist der Hammer (Oho, ein Wortwitz!)

Cover von Mjöllnir

Verlag: Éditions Soleil
Autor: Olivier Peru
Zeichner: Pierre-Denis Goux
Ausgabe: 1. Auflage Splitter 2014, Original Edition Soleil 2013 in "Mjöllnir - Le marteau et l’enclume" und "Mjöllnir - Ragnarök"
Sprache: Deutsch, Original in der Sprache des Frankenreiches

Story:
Thor ist kein grosser Krieger. So gar nicht. Denn Thor ist ein Zwerg. Und auch sonst ist er kein grosser Anhänger des Krieges. Doch als sein Bruder Sverre von den Menschen der Stadt Midgard gefangen genommen wird und zu Unterhaltungszwecken in einer Arena gegen wilde Tiere kämpfen muss, macht er sich zu einer Rettungs- und Racheaktion auf.
Bei Sverres Befreiung wird der Zwergentrupp von den Menschen entdeckt und ein Kampf entbrennt.
Um den Kampf spektakulärer zu gestalten, wirft Hakonn, der „Herr der Spiele“, Thor verächtlich einen normalen Hammer zu, mit dem er kämpfen soll.
Doch was ein echter Zwerg ist kann mit einem Hammer umgehen, und so haut er die Menschen in Grund und Boden. Kurz bevor Thor mit Pfeilen gespickt zu Boden geht, wird Hakonn von einem Blitz getroffen.

Ab diesem Moment kursiert das Gerücht, dass der Zwerg, dessen Name an den Gott des Donners erinnert, auch dessen Fähigkeiten besässe. Das geht so weit, dass die Menschen Môrder schicken, die den friedliebenden Zwerg aus dem Weg räumen sollen.
Bei der Attacke verliert Thors Sohn Smoll sein Leben.
Um Smolls Seele dem Reich der Toten zu entreissen lässt sich sein Vater mit Kräften ein, die er nicht kennt und von denen er eigentlich auch nichts wissen will.
Und auf einmal spielt er die tragende Rolle in einem Krieg zwischen sterbenden Elfen, machthungrigen Menschen und hochmütitigen Göttern.

"Lasst den Troll frei!" - Wie bitte?

Meine Meinung:
Richtet euch euren Lieblings-Leseplatz gemütlich her, stellt ein Glas Wein, einen guten Whisky oder eine gekühlte Fritz Kola bereit und schaltet alle Telefone, Tablets, Computer und sonstigen Störenfriede aus. Denn diesen Comic sollt ihr geniessen.

Ich bin kein Fantasy-Fan und die nordische Mythologie kommt in meiner Faszinations-Reihenfolge erst hinter der ägyptischen, griechischen und römischen. Wenn ich ganz ehrlich bin hab ich das meiste Wissen über die Götter der Skandinavier von einem Arbeitsblatt, das ich in der vierten Klasse ausfüllen musste, den Marvel-Verfilmungen und einer Wikipedia-Seite, die ich gerade eben geöffnet habe.
Wenn also jemand wie ich diesen Comic so genossen hat, dann können das alle anderen auch.

Mit den Doppelbänden von Splitter macht man immer einen guten Deal, bei diesem hier bin ich allerdings ein bisschen wehmütig geworden als ich das Titelbild des zweiten Bandes gesehen habe. Sowas schönes hat man nicht oft im Comicregal stehen.
Das Artwork ist absolut überzeugend. Was Coux da abgeliefert hat sucht seinesgleichen. Auch ohne den Text zu lesen erkennt man anhand der Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen sofort, wie sich die einzelnen Figuren fühlen, wenn sie sich konzentrieren oder was sie gerade sagen.
Knallige Farben sucht man vergebens, gedeckte Braun-, Blau-, Grau- und sogar Grüntöne dominieren die Szenen, das einzig grelle sind die Blitze.

Die Geschichte setzt sich aus vielen bekannten Einzelteilen zusammen. Nordische Götter, tolkiensches Fantasy, das sind die beiden grossen Welten, die hier zusammengemischt wurden. Sie wurden allerdings nicht wild gemixt, sondern mit fast schon chirurgischer Präzision auseinandergeschnitten und Stück für Stück wieder zusammengesetzt. Die Kombinationen gehen auf, die Überraschungsmomente sitzen. Nie kann man vorhersehen, was wohl als nächstes passieren wird.
Der Zwerg ist nicht jemand, den ich als Held für eine Geschichte gewählt hätte. Andererseits hatte ich nach der Lektüre keine Ahnung, wer wohl besser dafür geeignet gewesen wäre. Und hei, beim Hobbit hats ja auch geklappt.

Ich kann diesen Comic jedem Erwachsenen empfehlen. Jedem.

Wie schon geschrieben ist ein Doppelband bei Splitter immer ein guter Deal. Dieser hier kostet 22.80 €. Ich hätte auch zweimal 13.80 € gezahlt.

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Dienstag, 28. Januar 2014
Verpatzter Relaunch

Cover von Captain America #1

Verlag: Marvel
Autor: Rick Remender
Zeichner: John Romita jr.
Ausgabe: Originalausgabe
Sprache: Englisch

Story:
Captain America wird von einer U-Bahn entführt.
Ihr habt richtig gelesen, er wird nicht in einer U-Bahn entführt (das auch), sondern vor allem von. Denn als er sich an der Stange festhält um nicht umzufallen, wird er durch eine automatische Vorrichtung an die Stange gekettet und betäubt.
Als er wieder zu sich kommt ist er in Dimension Z auf einen Tisch geschnallt und Baron Zemo nimmt ihm gerade Blut ab. Natürlich schafft er es, sich zu befreien, er ist ja schliesslich CapAm, er kann so gut wie alles. Fast alles. Denn „Kindererziehung“ stand nicht auf dem Stundenplan der Supersoldaten-Schule. Aber genau das könnte er jetzt brauchen, denn das Kind, das er auf seiner Flucht mitgehen lassen hat, erzieht sich nicht von selbst.

Darauf folgt eine nicht enden wollende Aneinanderreihung Situationen, von denen ich bisher nicht das Bedürfnis verspürte, CapAm in ihnen sehen zu wollen. CapAm bringt „seinem Sohn“ jagen bei. CapAm isst. CapAm, der aussieht wie ein Hippie. Und natürlich CapAm, wenn er einem kleinen Jungen das Töten beibringt. Die Szenen werden immer wieder aufgelockert mit ein paar Rückblenden in Steve Rogers eigene deprimierende Kindheit.
Zwischendrin lernt CapAm noch eine neue Rasse Krieger kennen, aber das ist ja nichts Neues.

Irgendwann will Zemo seinen Sohn wiederhaben und klaut ihn mit Hilfe dessen grosser Schwester zurück. Und CapAm will irgendwann auch wieder nach Hause. Aber nicht ohne seinen Adoptivsohn.
Das könnte ein bisschen schwierig werden, denn inzwischen hat Zemo den Jungen gebrainwasht und er sieht in unserem amerikanischen Superhelden das Grosse Böse.

...und morgen töten wir kleine Kätzchen.

Meine Meinung:
Eine sehr spezielle Captain America-Geschichte. Für eine Relaunch-Geschichte meiner Meinung nach zu speziell. Der Wiederanfang war ja dazu gedacht, neue Leser anzuziehen. Doch für neue Leser dürfte dieser Ausflug in die Dimension Z zu aussergewöhnlich sein. Eine plumpe S.H.I.E.L.D.-Story hätte es auch getan. Oder vielleicht sogar besser getan.
Und dann ist da noch die Länge der Geschichte. Zehn Hefte, sprich zehn Monate lesen, wie CapAm durch Dimension Z rennt? Nein Danke. Zehn Hefte sind ein Ausmass, wie es nur wirklich epischen Geschichten zustehen sollte, sonst verlieren die Leser schon während der ersten Story einer neuen Serie das Interesse. So wie bei mir. Ich habe irgendwann nicht mehr weiter gelesen und das Abo beendet.

Neben ihrer Langatmigkeit gibt es aber noch etwas anderes, das ich an der Geschichte bemängle, nämlich das Ende:

+++SPOILER+++
Sharons Tod wäre wirklich nicht nötig gewesen. Um wirklich als lebensverändernder Event angesehen zu werden, ging alles viel zu schnell und wurde auch nicht dramatisch genug ausgebaut. Es scheint mehr so, als hätte man noch nach einem kleinen Höhepunkt für das Ende gesucht.
Etwas ehrlicher wäre es gewesen, Sharon als Freundin einfach weg zu lassen. Schliesslich ist es ein Relaunch, da kann man sich sowas schon mal leisten.

+++SPOILER ENDE+++

Die Rückblicke auf Steves Leben sind interessant und hübsch gemacht. Leider reicht mir das nicht, um die Geschichte lesenswert zu finden.

John Romita jr.s Stil ist besonders und einzigartig. Man mag ihn, oder auch nicht. Ich halte ihn hier für die richtige Wahl, da seine kantigen Zeichnungen gut zu der sehr rauhen Geschichte passen.

Ich finde es schade, dass Captain America einen solchen Start erleben musste.
Ich kann den Comic leider nicht empfehlen.

In Deutschland wird die Geschichte als „Captain America Megaband 1“ im März bei Panini erscheinen und 24 € kosten.
Der Preis ist genial, wenn man bedenkt, dass zehn US-Hefte für jeweils 3.99 $ drin stecken.

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