Catwoman by Tim Sale


Freitag, 2. November 2012
Cable ist zurück in der Gegenwart um die Zukunft zu retten

Cover von Avengers: X-Sanction

Verlag: Marvel
Autor: Jeph Loeb
Zeichner: Ed McGuinness
Ausgabe: TP Panini Comics, Original in Avengers: X-Sanction 1-4, Avengers vs. X-Men 0
Sprache: Deutsch, Original in Englisch

Story:
Die Avengers werden zur Absturzstelle eines Gefangenentransportjets gerufen. Sie sollen die Flüchtigen einfangen. Was wie ein Routineeinsatz beginnt stellt sich bald als reines Ablenkungsmanöver heraus. Denn während des Kampfes verschwindet erst Falcon, dann Captain America. Gefangen genommen von einem totgeglaubten alten Bekannten: Cable.
Auch Iron Man ist schon nach einem kurzen Kampf bezwungen, tritt er doch gegen eine seiner eigenen Rüstungen an, die Cable aus der Zukunft mitgebracht hat und faktisch noch gar nicht entwickelt wurde.

Cable muss sich beeilen, denn es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. Das Technovirus, an das er einst schon seinen Arm verloren hat frisst ihn innerlich auf, er besitzt nicht mehr die nötige telekinetische Fähigkeit, es in Schach zu halten. Er wird sterben.
Seine letzten 24 Stunden will er dem Kampf widmen, den er schon sein ganzes Leben lang führt: Jener zur Erhaltung der Mutanten, der Menschheit, des Lebens allgemein und vor allem des Überlebens seiner Tochter, Hope.

In der Zukunft hat er erfahren, dass die Avengers angeblich schuld am Tod seiner Tochter und somit der Vernichtung allen Lebens sein sollen. Also müssen die Avengers weg.
Dies gelingt ihm auch beinahe, selbst den roten Hulk hat er besiegt. Doch dann stehen sie auf einmal vor ihm: Hope und sein Vater, Cyclops, und das Blatt wendet sich. Durch die Anwesenheit seiner Tochter und den Gedanken, sie mit allen Mitteln zu beschützen abgelenkt kann Cable dem herbeigeeilten Wolverine und seinen inzwischen befreiten Kameraden nicht mehr genug entgegensetzen und bricht besiegt unter Schmerzen zusammen.

Gerade erst wieder mit ihm vereint droht Hope ihren Vater schon wieder zu verlieren.

Cable vs. Avengers

Meine Meinung:
Die Geschichte ist die Brücke zwischen X-Men: Second Coming und der AvX-Hauptgeschichte. Interessanterweise kann man das auch tatsächlich so lesen, es wirkt, als würden diese Teile direkt aufeinander folgen und als wäre dazwischen nichts passiert. Das könnte einerseits beweisen, wie gut Marvel das schon seit Ewigkeiten geplant hat oder aber darauf hinweisen, dass sich in Comics tatsächlich nie etwas grundlegend ändert. Mit diesem Thema könnte man wahrscheinlich Bücher füllen, weshalb ich hier auch nicht weiter auf den Gedanken eingehen werde.

Die Tatsache, dass Cable zurück kommt hat mich sehr gefreut und ich finde es rührend, dass er die letzten Stunden ganz dem Leben seiner Tochter widmen will. Andererseits frage ich mich, warum ein so weit gereister und weiser Mann wie Cable einen so gravierenden Fehler wiederholt, der mich schon beim Lesen von X-Men: Messiah Complex gestört hat: Er erklärt keinem seinen Plan. Er kommt an und will die Avengers mit Gewalt daran hindern, seiner Tochter etwas anzutun. Warum geht er nicht gleich zu den X-Men, erklärt ihnen das Problem und verbringt seine letzten Stunden friedlich mit Hope?

Dann gibts noch etwas, das mich irritiert.

+++SPOILER zum Ende dieses Heftes+++

Cable ist geheilt - und geht. Warum? Warum geht er zurück in die Zukunft? Er weiss doch, dass die Gefahr nicht vorüber ist. Warum bleibt er, der erfahrene Krieger, nicht an der Seite seiner Tochter und beschützt sie dann, wenn es tatsächlich etwas gibt, vor dem er sie beschützen kann? Falls jemand eine Antwort zu dieser Frage hat, bitte einen Kommentar hinterlassen, oder eine Mail schreiben, oder irgendwas.
Ich habe keine logische Erklärung dafür.

+++Spoiler Ende+++

Ich finde den Comic eher mittelmässig. Man erfährt nicht viel über die einzelnen Charaktere, sie bleiben alle ziemlich farblos. Von Loeb bin ich deutlich besseres gewohnt.
Die Zeichnungen gefallen mir auch nicht besonders, gerade die männlichen Figuren wirken eher wie fleischige Muskelberge statt wie durchtrainierte Kämpfer.

Es gibt aber auch positives, wie zum Beispiel Spider-Mans Auftritt: Spidey betritt das Schlachtfeld, Spidey macht eine dumme Bemerkung, Spidey verlässt das Schlachtfeld. Durch einen heissen Blick von Cyclops. So soll das sein.

Was soll ich sagen?
Es ist ein Prolog. Und als solcher macht er seine Arbeit ganz gut. Wer keine Avengers- oder X-Men-Comics liest, nicht weiss wer Hope ist und sich trotzdem auf das Abenteuer "Avengers vs. X-Men" einlassen möchte, der sollte sich diesen Band kaufen, er enthält alle wichtigen Informationen.
Leute, die sich ein bisschen auskennen können aber auch getrost darauf verzichten.
Für Leute, die jetzt schon wissen, dass sie die AvX-Reihe nicht lesen werden sollen ihr Geld lieber für einen anderen Comic ausgeben.

Erschienen vor kurzem bei Panini Comics, 16.95€, ein Preis, der ganz in Ordnung ist wenn man bedenkt, dass sich da fünf US-Hefte drin stecken.

Seine Meinung:
Huch – was ist denn hier los?
Kaum habe ich den Comic aufgeschlagen bekommt jemand auf die Fresse - coole Action für den Start! Ich erlebe wie die Rächer gemeinsam Verbrecher verprügeln und es gut aussehen lassen. Während ich also die Show genieße merke ich überhaupt nicht, dass ich den Comic schon zu Hälfte durch habe. Das Schlachtfeld verlegt sich zwar mit der Zeit, ein paar der Charaktere gehen, andere bleiben, manche kommen dazu. Aber was geblieben ist: Der eine schlägt auf den anderen ein!

Selbstverständlich gib es auch eine Story...
Diese finde ich völlig ausreichend! „Who is who und warum tut wer was“ – was will ich denn mehr von einem Prolog?

Natürlich könnte ich mich jetzt darüber auslassen, dass Cable etwas überreagiert und wohl zulange Soldat war um ein zu sehen, dass nicht jeder Menschenopfer akzeptiert.
Aber dann würde ich blauäugig nur eine Seite beurteilen.
Ich stelle mir vor wie mein Superhelden-Ich erfährt, dass die eigene Tochter ermordet wird. Ich glaube nicht, dass mich noch jemand oder etwas aufhalten könnte es zu verhindern. Da kann mir noch so oft jemand sagen, dass ich nur noch 24h zu leben habe oder ich nichts daran ändern könnte (ich kann die Schildkröte (Hulk ist so wunderbar Eloquent) nicht leiden) – dann sterbe ich bei dem Versuch!
Ich finde, dass Cable einem sehr leid tuen kann...
Er hat keinen Hass auf die Rächer. Das alles ist nichts persönliches. Er versucht lediglich seine Tochter zu retten und wer könnte ihm das verübeln?

Wäre das ein allein stehender Comic wäre ich enttäuscht aber als Einstieg für die kommende AvX-Reihe finde ich ihn gelungen. (Denn schließlich geht es nicht immer für alle nur um die Rettung der Welt sondern einfach nur darum für die Familie ein zu stehen... auch, wenn dabei die Welt zugrunde gehen wird – aber das ist dann noch mal ein Thema für sich)

Noch etwas wichtiges zum Schluss:
Eine besonders hervorragende Stelle in diesem Comic, ich zitiere: "Spider-Man hingegen ist eine Art Sonderfall... für ihn ist das alles... nun... ein grosser Witz... Kaum zu glauben, dass man ihn einst als den GRÖSSTEN ALLER HELDEN ansehen wird."

In diesem Sinne: F%&k ja, Mann!

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