Donnerstag, 6. Juni 2013
me.nicky, 18:37h
Ohne Worte
Verlag: Ankama éditions
Szenario: Frédéric Brrémaud
Zeichner: Frederico Bertolucci
Ausgabe: 1. deutschsprachige Ausgabe von Tokyopop, 2013
Sprache: -
Story:
Es ist früher Morgen im Dschungel. Der Tiger erwacht, streckt sich erst einmal genüsslich und macht sich dann auf die Suche nach etwas essbarem.
Das ist leichter gesagt als getan, denn auch wenn er ein guter Jäger ist, so entkommt ihm der Tapir unbeschadet.
Beinahe wird die Raubkatze dann selbst zum Appetithäppchen. Sie rutscht aus und wird von einem Krokodil angegriffen. Nur durch einen erbitterten Kampf kann sich der Tiger wieder von der Speisekarte der Echse lösen. Doch auch die anderen Tiere sind dem König des Dschungels nicht wohlgesonnen. Die Affen bewerfen ihn mit Steinen, die schwarzen Panter kennen ihre Grenzen nicht und der Elefant hat sowieso keinen Respekt vor irgendwem.
All das muss der Tiger hinnehmen.
Es lohnt sich, denn am Abend findet der Tiger das einzige Tier, das ihm in keinster Weise ebenbürdig ist - und wird endlich satt.
Oder zumindest hat er seinen Stolz wieder.
Meine Meinung:
Ein Comic ohne Worte, funktioniert das überhaupt?
Was für eine dumme Frage, natürlich.
Aber genau das war die Frage, die zur Entstehung dieses Comics geführt hat.
Die Idee, den Zeichenstil so zu perfektionieren, dass Worte nicht mehr benötigt werden, da man Gefühle und Absichten der Handelnden an ihren (in Comics eingefrorenen) Bewegungen, Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen entnehmen kann.
Und trotzdem sollen die Zeichnungen noch realistisch wirken.
Beim Zeichentrickfilm "Spirit" etwa bekamen die Pferde kurzerhand Augenbrauen verpasst, um ihnen überhaupt Gesichtsausdrücke verleihen zu können.
So weit ist man hier nicht gegangen. Zwar weicht man auch hier und da etwas von der Realität ab, doch handelt es sich nur um winzige Details. Etwa dass das Auge des Tapirs eine gut erkennbare Pupille besitzt, wodurch er sich ängstlich in der Gegend umblicken kann. Oder der Vogel, der ängstlich über die Schulter zurückschaut, als er davonfliegt.
Es ist und bleibt ein Comic, und keine Naturstudie.
Trotzdem kommen die Zeichnungen und auch die Colorierung dem sehr nahe. Sie könnten auch aus einem liebevoll gestalteten Bilderbuch für Kinder stammen.
Das ist ein Punkt, den ich noch anschneiden muss. Es handelt sich hier nicht um ein Kinderbuch. Auch wenn keine mordenden Clowns darin auftauchen hat dieser Comic doch seine brutalen Seiten und wird sogar vom Verlag erst ab 14 Jahren empfohlen.
Der Comic hat mir mit einen wunderschönen Seiten und seinem philosophisch anmutenden Ende sehr gut gefallen. Es ist bestimmt kein Buch, das ich mitnehme, um es an der Bushaltestelle zu lesen, sondern eher gedacht für Leute, die sich gerne an den schönen, ruhigen Dingen im Leben erfreuen.
Worte? Hab ich nicht vermisst.
Wem dieser Band gefallen hat, der darf sich freuen, am 15. Juli soll nämlich schon der nächste Band erscheinen: Love - Der Fuchs.
Der Comic ist vor kurzem auf deutsch erschienen und kostet 14.95 €. Für das Geld bekommt man eine wunderschöne, gebundene Hardcover-Ausgabe. Ob es jemals im Softcover erscheinen wird weiss ich nicht, wäre einem solchen Meisterwerk meiner Meinung nach jedoch auch nicht würdig.
Verlag: Ankama éditions
Szenario: Frédéric Brrémaud
Zeichner: Frederico Bertolucci
Ausgabe: 1. deutschsprachige Ausgabe von Tokyopop, 2013
Sprache: -
Story:
Es ist früher Morgen im Dschungel. Der Tiger erwacht, streckt sich erst einmal genüsslich und macht sich dann auf die Suche nach etwas essbarem.
Das ist leichter gesagt als getan, denn auch wenn er ein guter Jäger ist, so entkommt ihm der Tapir unbeschadet.
Beinahe wird die Raubkatze dann selbst zum Appetithäppchen. Sie rutscht aus und wird von einem Krokodil angegriffen. Nur durch einen erbitterten Kampf kann sich der Tiger wieder von der Speisekarte der Echse lösen. Doch auch die anderen Tiere sind dem König des Dschungels nicht wohlgesonnen. Die Affen bewerfen ihn mit Steinen, die schwarzen Panter kennen ihre Grenzen nicht und der Elefant hat sowieso keinen Respekt vor irgendwem.
All das muss der Tiger hinnehmen.
Es lohnt sich, denn am Abend findet der Tiger das einzige Tier, das ihm in keinster Weise ebenbürdig ist - und wird endlich satt.
Oder zumindest hat er seinen Stolz wieder.
Meine Meinung:
Ein Comic ohne Worte, funktioniert das überhaupt?
Was für eine dumme Frage, natürlich.
Aber genau das war die Frage, die zur Entstehung dieses Comics geführt hat.
Die Idee, den Zeichenstil so zu perfektionieren, dass Worte nicht mehr benötigt werden, da man Gefühle und Absichten der Handelnden an ihren (in Comics eingefrorenen) Bewegungen, Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen entnehmen kann.
Und trotzdem sollen die Zeichnungen noch realistisch wirken.
Beim Zeichentrickfilm "Spirit" etwa bekamen die Pferde kurzerhand Augenbrauen verpasst, um ihnen überhaupt Gesichtsausdrücke verleihen zu können.
So weit ist man hier nicht gegangen. Zwar weicht man auch hier und da etwas von der Realität ab, doch handelt es sich nur um winzige Details. Etwa dass das Auge des Tapirs eine gut erkennbare Pupille besitzt, wodurch er sich ängstlich in der Gegend umblicken kann. Oder der Vogel, der ängstlich über die Schulter zurückschaut, als er davonfliegt.
Es ist und bleibt ein Comic, und keine Naturstudie.
Trotzdem kommen die Zeichnungen und auch die Colorierung dem sehr nahe. Sie könnten auch aus einem liebevoll gestalteten Bilderbuch für Kinder stammen.
Das ist ein Punkt, den ich noch anschneiden muss. Es handelt sich hier nicht um ein Kinderbuch. Auch wenn keine mordenden Clowns darin auftauchen hat dieser Comic doch seine brutalen Seiten und wird sogar vom Verlag erst ab 14 Jahren empfohlen.
Der Comic hat mir mit einen wunderschönen Seiten und seinem philosophisch anmutenden Ende sehr gut gefallen. Es ist bestimmt kein Buch, das ich mitnehme, um es an der Bushaltestelle zu lesen, sondern eher gedacht für Leute, die sich gerne an den schönen, ruhigen Dingen im Leben erfreuen.
Worte? Hab ich nicht vermisst.
Wem dieser Band gefallen hat, der darf sich freuen, am 15. Juli soll nämlich schon der nächste Band erscheinen: Love - Der Fuchs.
Der Comic ist vor kurzem auf deutsch erschienen und kostet 14.95 €. Für das Geld bekommt man eine wunderschöne, gebundene Hardcover-Ausgabe. Ob es jemals im Softcover erscheinen wird weiss ich nicht, wäre einem solchen Meisterwerk meiner Meinung nach jedoch auch nicht würdig.
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